Eine brandneue kleine Gasturbine von Rolls-Royce, die speziell als Antrieb von hybrid-elektrischen Fluggeräten entwickelt wurde, hat ihren Erstlauf absolviert.
Diesem bedeutenden Meilenstein ging eine schnelle Entwicklungszeit voraus, die von der Konzeptions- bis zur Testphase weniger als zwei Jahre dauerte.
Die Testeinrichtungen und -geräte mit insgesamt 14 Teilsystemen wurden von einem internationalen Team in einer Rekordzeit von knapp einem Jahr entworfen, beschafft und gebaut bzw. angepasst. Der Testaufbau umfasst neben Standardkomponenten wie Ventilen und Schläuchen maßgeschneiderte Teilsysteme wie Kraftstoffeinspritz-, Öl- und Belüftungssysteme, Triebwerksaufhängung und Wasserwirbelbremse, die alle auf die spezifischen Prüfanforderungen für diese neue Technologie zugeschnitten wurden.
Das neue Turbogenerator-System wird gezielt für den Advanced Air Mobility Markt (AAM) entwickelt, zu dem senkrecht startende und landende Flugzeuge (eVTOL), Flugzeuge mit Kurzstart- und -landefähigkeit (eSTOL) für die urbane Luftmobilität sowie Zubringer-Flugzeuge mit bis zu 19 Sitzen gehören. Aber auch in den Bereichen der Hubschrauber-Antriebe, Hilfsgasturbinen (APU) und im Verteidigungssektor eröffnen sich Anwendungsmöglichkeiten für die neue Gasturbine, so der Hersteller.
Der Turbogenerator kann in seriellen oder parallelen Hybridanwendungen eingesetzt werden. Er eignet sich sowohl für das Aufladen von Batterien als auch für die direkte Energieversorgung von elektrischen Antriebseinheiten und ermöglicht es somit, im Flug zwischen verschiedenen Energiequellen zu wechseln.
In dem kompakten Triebwerk, das Teil eines Turbogenerator-Systems ist, sind neueste Technologien für eine extrem emissionsarme Verbrennung verbaut, sagt Rolls-Royce.
Das Turbogenerator-System wird das Antriebsportfolio von Rolls Royce Electrical ergänzen. Es dient als Stromquelle an Bord elektrisch angetriebener Flugzeuge und stellt eine skalierbare Leistung zwischen 500 kW und 1200 kW bereit. Betrieben werden kann das System mit nachhaltigen Treibstoffen; es ist außerdem mit Wasserstoff kompatibel. Dadurch wird fliegen mit Elektromotoren über größere Reichweiten möglich, als es derzeit mit Batterien erreicht werden kann.
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