Alte A320 wird zum Wasserstoff-Labor

Hydrogen Aviation Lab in Hamburg
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Alte A320 wird zum Wasserstoff-Labor

© Lufthansa Technik

An dem ausgemusterten Lufthansa-Airbus werden in Hamburg Wartungs- und Bodenprozesse künftiger Wasserstoffflugzeuge entwickelt und erprobt.

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Die ehemalige D-AIQF "Halle an der Saale" stand mehr als 30 Jahre im Dienst der Lufthansa Group. Nun bekommt der ausgemusterte Zweistrahler ein neues Leben – im Dienst der Wissenschaft. In den kommenden Monaten wird das Flugzeug in Hamburg als Reallabor für Wasserstofftechnologie ausgestattet. Das Hydrogen Aviation Lab ist ein Projekt von Lufthansa Technik, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, dem ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung und dem Hamburger Flughafen.

Ende Oktober wurde die A320 mit einer Sonderfolierung vorgestellt. Das Hydrogen Aviation Lab dient nach Angaben von Lufthansa Technik zum einen der Vorbereitung auf die Abfertigung und Instandhaltung wasserstoffbetriebener Flugzeuge, soll zum anderen aber auch Impulse für die Flugzeugentwicklung geben.

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Eine wichtige Fragestellung ist die Betankung mit flüssigem Wasserstoff. Mit dem heutigen Stand der Technik würde der Prozess für einen Langstreckenflug unter Umständen mehrere Stunden dauern – undenkbar in den eng getakteten Betriebsabläufen der Airlines. Das Hydrogen Aviation Lab soll hier wertvolle neue Erkenntnisse und Herangehensweisen liefern.

Welche Schutzvorkehrungen erfordert Wasserstoff?

Weitere Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Themen Kühlung, Isolation, Umgang mit dem sogenannten Boil-Off (Entweichung von Wasserstoff-Gas) sowie Sicherheit.

Lufthansa Technik installiert in den kommenden Monaten einen Flüssigwasserstofftank und eine Brennstoffzelle in der A320. Am Boden wird eine Wasserstoffinfrastruktur aufgebaut, geplant ist ein Tank mit 100 Kilogramm grünem Flüssigwasserstoff.

Zum Forschungsprojekt gehört auch die Erstellung eines digitalen Zwillings der A320. Mithilfe von Simulationen wollen die Wissenschaftler so Methoden der vorausschauenden Instandhaltung für die Systeme und Bestandteile zukünftiger Flugzeuggenerationen entwickeln und erproben.

Das Hydrogen Aviation Lab ist mit Mitteln der Stadt Hamburg vorerst bis 2024 geplant, könnte aber im Rahmen des LuFo-Programms bis 2025 fortgesetzt werden.

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