Grey Wolf schützt Raketen-Silos: MH-139 kommt zu Verbänden

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Huey-Nachfolger MH-139 Grey Wolf im Anflug

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Im kommenden Monat sollen die ersten Exemplare des Huey-Nachfolgers MH-139 Grey Wolf an den beiden vorgesehenen Standorten eintreffen. Aber noch sind einige Herausforderungen zu meistern.

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Die aus sechs Vorserien-Hubschraubern bestehende Flotte soll laut Angaben der US Air Force in diesem Monat die Entwicklungserprobung abschließen. Unterdessen läuft bei Boeing als Hauptauftragnehmer seit Anfang des Jahres die Flugerprobung der ersten Serienausführung der militärischen Variante der Leonardo AW139. Die USAF hat in einem ersten Auftrag insgesamt 13 Exemplare der MH-139 bestellt. Die ersten Vorserien-Exemplare werden im März an den beiden Standorten in Maxwell und Malmstrom erwartet.

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Die Ausbildung der MH-139-Besatzungen wird auf der Maxwell AFB in Alabama stattfinden.

Verbände aufgestellt

Am 31. Januar hatte die USAF auf der Maxwell Air Force Base in Alabama das Detachment 3 der 58th Operations Group offiziell aufgestellt. Die Einheit wird für das 908th Airlift Wing die Ausbildung der Besatzungen auf der Grey Wolf durchführen. Sie gehört zum 58th Special Operations Wing, das auf der Kirtland AFB in New Mexico beheimatet ist. Die für die Sicherung der Nuklearraketensilos mit der MH-139 zuständige 550th Helicopter Squadron auf der Malmstrom AFB, Montana, wurde bereits im Mai 2023 ins Leben gerufen.

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Sicherheit für Nuklearraketen-Silos Boeing beginnt Produktion der MH-139A Grey Wolf

Einsatzerprobung im Sommer

Für Mitte dieses Jahres ist der Beginn der Einsatzerprobung und Bewertung vorgesehen. Aufgrund ihrer Ergebnisse will das Pentagon dann die Entscheidung über volle Serienfertigung treffen. Die USAF plant die Beschaffung von bis zu 84 MH-139 als Ersatz der veralteten Bell UH-1N. Allerdings zweifelt der vor kurzem veröffentlichte Jahresbericht des Director of Operational Test and Evaluation (DOT&E) des Pentagons zu den Rüstungsprogrammen der USA an dem Zeitplan. "Es ist unwahrscheinlich, dass das Programm die drei für IOT&E (Initial Operational Test & Evaluation) benötigten Fluggeräte in der Einsatz-Ausführung bis zum ersten Quartal des fiskalischen Jahrs 2025 bekommt", heißt es in dem Report. Das fiskalische Jahr 2025 beginnt im Oktober 2024.

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Das MH-139-Programm leidet bereits unter einer deutlichen Verspätung. Da hilft die Forderung der USAF nach zusätzlichen Geräten nicht gerade.

Zusätzliche Ausrüstung

Außerdem stehen noch ergänzende Zulassungen aus. So forderte die USAF neben dem Einbau einer Klimaanlage (Environmental Conditioning System, ECS) die Installation eines zusätzlichen Funksystems zur Kommunikation mit den Sicherungsteams der Raketensilos. Hier gibt es laut des Berichts weiterhin Probleme mit der internen Bordkommunikation. Darüber hinaus erhöhen die zusätzlichen Geräte das Gewicht und die Leistungsanforderungen. "Die Auswirkungen auf den gesamten Flugbereich des MH-139A werden erst nach Abschluss der Entwicklungstests bekannt sein", sagt die Kommission. Aufgrund der höheren Belastung des Antriebsstrangs könnten daher auch die Wartungsanforderungen steigen.

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