Der 7. Oktober 2017 war für Tor Nørstegård ein besonderer Tag, nach elf Jahren und 9000 Arbeitsstunden konnte er im Cockpit seines Fieseler Storchs zum erneuten Erstflug starten. Der Norweger hat den aus französischer Produktion stammenden Kurzstarter selbst restauriert.
Die Arbeiten begannen für Tor Nørstegård und sein Team von Freiwilligen im Jahr 2006, mit der Restaurierung von drei Argus AS 10 Motoren für eine statische Ausstellung. Bereits ein Jahr später entschloss man sich, dass man doch auch ein ganzes Flugzeug wieder aufbauen könnte. Eine Basis wurde in den USA gefunden. Die Werknummer 1816, ein in Frankreich gebauter Storch, wurde erworben und nach Norwegen gebracht. Die Maschine, die laut Typenschild am 23. November 1944 fertiggestellt wurde, flog bis in die 1970er Jahre als F-BJQB in Frankreich und kam anschließend in die USA. Dort flog sie als N44FS.
Tor Nørstegård fliegt beim Erstflug über seine norwegische Heimat. Foto und Copyright: Erik Hoelsæter
Nach der Ankunft in Norwegen begannen die Freiwilligen und Tor sogleich mit der Arbeit und diese dauerte ganze 11 Jahre und es wurden insgesamt rund 9000 Arbeitsstunden investiert. Hinzu kommen nochmals etwa 1000 Stunden, die Tor mit der Suche nach Teilen und der Dokumentation verbracht hat. Das hauptsächlich am Rechner.
Als es an die Lackierung ging, wurde nach einem historischen Vorbild gesucht und man entschied sich für die Fi 156 C3 H3+BF, die zum Stab/Jagdfliegerführer Norwegen gehörte. Ein historisches Foto, welches die Maschine im Dezember 1943 in Stavanger Forus zeigt, diente als Vorlage.
Der Erstflug auf dem historischen Kjeller Flugfeld, dieser gehört zu den ältesten noch offenen Flugfeldern weltweit, verlief ohne große Beanstandungen und nach 30 Minuten Flugzeug mussten nur kleinere Anpassungen vorgenommen werden.
Die LN-WNS (Warbird of Norway Storch), so ist sie bereits seit 2012 registriert, wird nun bis zum Frühjahr wieder im Hangar verschwinden, bevor sie im kommenden Jahr für Airshows und Rundflüge zur Verfügung stehen wird.
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