Im Rahmen der Junkers A50 Europa Tour war Claus Cordes in Finnland zu Gast – einschließlich Auftritt auf der Kauhava Air Show.
Die Junkers A50 D-MQUI entfernt sich, im Rahmen der "Junkers A50 Europa Tour", immer weiter von ihrem Ausgangspunkt. Mehr als 2.000 Kilometer hat das kleine, silbern glänzende Flugzeug bereits zurückgelegt – und das erste große Highlight liegt hinter Pilot Claus Cordes.
Suwalki – eine Nacht am Rande Europas
Die Nacht auf dem Flugplatz von Suwalki hätte stimmungsvoller kaum sein können. Im liebevoll eingerichteten Clubheim bezog Claus Cordes, Präsident des DAeC und Europa-Reisender in Sachen Luftfahrtgeschichte, sein Quartier. Die Landung nach einem langen Flugtag – insgesamt über zehn Stunden in der Luft – lag schon einige Stunden zurück, als er sich an einen Holztisch setzte, sein Abendessen genoss und langsam zu realisieren begann, was hinter ihm lag – und was in den nächsten Tagen noch auf ihn warten sollte.
Er ging die Routen erneut durch, prüfte Ausweichflugplätze, erledigte Papierkram – ein letzter konzentrierter Arbeitseinsatz vor dem wohlverdienten Schlaf. Erschöpft, aber zufrieden, fiel er ins Bett.
Verwirrung nach dem Start
Der nächste Morgen begann früh – und mit Überraschungen. Die A50 war getankt, der Pilot bereit, der Flugplan für Estland, Lettland und Litauen aufgegeben. Doch kurz nach dem Start folgte der Dämpfer: Die Flugsicherung meldete, es liege kein gültiger Flugplan vor – ein Einflug sei nicht erlaubt. Also: Umdrehen und Rückflug nach Suwalki. Cordes telefonierte, klärte, plante – und 60 Minuten später hob die D-MQUI erneut ab, diesmal mit Erfolg.
Wenig später setzte das Flugzeug auf dem Flughafen von Riga zur Zwischenlandung auf – doch der Aufenthalt dort zog sich. Die Behörden hatten wenig Erfahrung mit Ultraleichtflugzeugen und behandelten die A50 eher wie ein großes Linienflugzeug. Das kostete Zeit, Nerven – und vor allem Geld.
Letzter Flugabschnitt des Tages: Finnland ruft
Das letzte Leg des Tages führte nach Nummela bei Helsinki. Der Sprung über die Ostsee markierte einen weiteren Meilenstein der Reise – der Norden war erreicht.
Kauhava – Ein Wochenende mit den Großen
Fünf Uhr morgens in Nummela: Es ist taghell – schon seit Stunden. Claus Cordes sitzt am Flugplatz, genießt die Ruhe, atmet die klare, kühle Luft. Vor ihm liegt ein zweistündiger Flug über das legendäre Land der tausend Seen – Finnland von oben.
Junkers a 50 über Finnland
Und es wird ein Flug, der in Erinnerung bleibt. Aus der Vogelperspektive entfaltet sich ein Panorama, das den Atem raubt: Eine endlose Kette glitzernder Seen, eingebettet in tiefe, sattgrüne Wälder, durchzogen von Flüssen und schnurgeraden Straßen. Die typischen roten Holzhäuser leuchten wie kleine Stecknadeln im dichten Grün. Die A50 brummt zuverlässig durch diese einmalige Szenerie, bis gegen neun Uhr morgens die drei Kilometer lange Betonpiste des Flugplatzes Kauhava in Sicht kommt.
Von Geschichtenerzählern und Jetpower
In Pole-Position geparkt, zieht die A50 schnell die Blicke auf sich. Besucher treten heran, erzählen ihre Geschichten: "Ich habe die Maschine in Helsinki in einem Museum hängen sehen", sagt einer. Ein anderer berichtet: "Mein Großvater besaß einst eine originale A50." Die fliegende Legende berührt – auch Jahrzehnte nach ihrer Entstehung.
In Kauhava sind an diesem Wochenende die Größen der europäischen Luftwaffen versammelt: das Typhoon Display Team der Royal Air Force, eine französische Rafale, eine schwedische Gripen, zwei niederländische F-35, finnische F-18 und Hawks sowie ein NH90 Sea Lion der deutschen Marine.
Junkers A 50 neben Eurofightern auf der Kauhava Air Show
Im Flugprogramm zeigen sie ihr Können: die Jets donnern über den Platz, historische Maschinen wie Fouga Magister, Saab Safir oder Pitts Special tanzen in der Luft. Und am Sonntag um 13:45 Uhr ist es soweit: Die A50 übernimmt ihren eigenen Slot – zwischen all dem "Heavy Metal". Eine große Ehre für das kleine Flugzeug – und für ihren stolzen Piloten.
Fortsetzung folgt …
Am Montagmorgen geht es weiter – Richtung Nordkap. Doch das ist eine Geschichte für den nächsten Abschnitt dieser ganz besonderen Europa-Reise.
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