Riesenflugboot in der Wüste: Die letzte Martin Mars landet zum allerletzten Mal

Riesenflugboot in der Wüste
:
Die mächtige Martin Mars landet zum allerletzten Mal

© USS Hornet Museum 15 Bilder

Die letzte Martin Mars ist am Ziel: Nach einem Zwischenstopp in San Francisco traf das alte Riesenflugboot in der Wüste von Arizona ein und wasserte auf dem Lake Pleasant. Ein bittersüßer Anblick, denn abheben wird sie von dort nicht mehr.

Kompletten Artikel anzeigen

Die 72 Zylinder ihrer vier R-3350-Sternmotoren werden nie wieder blubbern und sprotzeln. Die Martin Mars, das größte je in Serie gebaute Flugboot, ist endgültig vom Himmel verschwunden. Die letzte fliegende Vertreterin der Spezies, die "Philippine Mars" der kanadischen Löschbomberflotte von Coulson Aviation, hat am Montag, dem 10. Februar, das Ziel ihrer finalen Flugreise erreicht. Von San Francisco kommend schwebte das 80 Jahre alte Ungetüm auf dem Lake Pleasant in der Wüste Arizonas ein. Die letzte Etappe bis zu ihrem Alterssitz im Pima Air & Space Museum wird die "Philippine Mars" über Land antreten – teilzerlegt per Trailer.

Die Techniker von Coulson Aviation hatten das Sternmotor-Monster mit dem kanadischen Kennzeichen C-FLYK am Ufer des Sproat Lake in British Columbia eigens für diese finale Reise flottgemacht. Zuvor hatte die "Philippine Mars" 17 Jahre auf dem Trockendock verbracht, während ihre Schwester "Hawaii Mars II" noch bis ins Jahr 2015 hinein als Löschbomber gegen Waldbrände im Einsatz war. Die "Hawaii Mars II" verließ den Sproat Lake im Sommer 2024 in Richtung des British Columbia Aviation Museum (BCAM) in North Saanich. Seither kümmerte sich die Coulson-Crew um die Auferstehung der "Philippine Mars".

Social Media Inhalt

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Social Media Inhalt

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Im zweiten Anlauf

Im November 2024 pflügte das dunkelblau lackierte Riesenflugboot erstmals seit langer Zeit wieder aus eigener Kraft durchs Wasser, Anfang Dezember folgte der erste Testflug. Die zum Jahresende angesetzte Überführung nach Arizona scheiterte aber zunächst aufgrund technischer Schwierigkeiten, die "Philippine Mars" blieb mit Motorproblemen liegen. Nach einem vierfachen Triebwerkstausch – die "Hawaii Mars II" musste als Spenderin herhalten – startete die Coulson-Crew am 9. Februar 2025 einen neuen Versuch.

Vom Heimathafen am Sproat Lake ging es für die "Philippine Mars" zunächst in die Bucht von San Francisco. Tags darauf hob sich die Riesen-Viermot dort ein allerletztes Mal aus dem Wasser, schob ihre einzigartige Silhouette brabbelnd im Tiefflug an der Golden Gate Bridge vorbei – und landete schließlich am geplanten Ziel, auf dem – für Mars-Verhältnisse – nicht gerade üppig dimensionierten Lake Pleasant, knapp 260 Kilometer nördlich vom Pima Air and Space Museum in Tucson.

Social Media Inhalt

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Social Media Inhalt

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Landtransport nach Tucson

Der Zielort des letzten Fluges der "Philippine Mars" war bis zuletzt nicht offiziell bekannt, wohl um die Menge an Schaulustigen vor Ort möglichst gering zu halten. Am Ufer des Lake Pleasant dürfte nun zeitnah die Demontage des Flugboots beginnen. Wann es dann Richtung Museum weitergeht und ab wann die "Philippine Mars" dort planmäßig als Exponat zu sehen sein wird, ist aktuell noch unklar.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Auch die USA stellen ihre B-1 und B-52 draußen ab Warum parkt Russland seine Bomber im Freien? 2 Ende der Flugzeugträger-Legende spart Milliarde Navy lässt USS Enterprise privat verschrotten 3 Neuer NATO-Trainer aus Tschechien Ungarn stellt erste L-39NG Skyfox in Dienst 4 So lief der ukrainische Drohnen-Angriff Wie viele Bomber hat Russland verloren? 5 Neues Stealth-Fluggerät mit Hybridantrieb USAF gibt lautlose Geister-Kampfdrohne in Auftrag