Unter dem Namen LASER nutzt die TU Berlin ein eigenes UL als Forschungsflugzeug

Leichtbau-Zweisitzer im Dienst der Wissenschaft
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TU Berlin: Ultraleichtflugzeug als Forschungsplattform

© TU Berlin

Die Technische Universität Berlin kann für Forschungsflüge künftig auf eine eigene Plattform zurückgreifen. Ein zweisitziges Ultraleichtflugzeug fliegt unter dem Namen „LASER“ künftig als Erprobungsträger und Ausbildungsmittel.

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Finanziert worden sei das Ultraleichtflugzeug des Musters Fläming Air Peregrine SL aus Mitteln der TU-internen Forschungsförderung sowie aus Eigenanteilen der TU-Fachgebiete „Flugführung und Luftverkehr“ und „Luftfahrzeugbau und Leichtbau“, teilte die TU Berlin mit.

Der 472,5 Kilogramm schwere CFK-Doppelsitzer habe eine Reichweite von 1100 Kilometern und werde künftig unter dem Name „LASER“ fliegen. Diese Abkürzung steht für „Light Aircraft for Science, Education and Research“ (Leichtflugzeug für Wissenschaft, Lehre und Forschung). Erstmals seit 30 Jahren habe die TU damit wieder ein eigenes Flugzeug für ihre Zwecke.

Bislang mussten Flugzeuge angemietet werden, die sich nur sehr eingeschränkt für Forschungsprojekte verändern ließen. Das 130.000 Euro teure Ultraleichtflugzeug wurde nach umfangreichen Abnahmetests am Boden und in der Luft im Januar 2019 ausgeliefert und ist am Flugplatz Oehna in Brandenburg stationiert, wo es, direkt nebenan, bei Fläming Air konstruiert und gebaut wurde.

Neben einem bereits zugesagten EU-Forschungsprojekt würden für LASER derzeit eine Vielzahl von Forschungsanträgen erarbeitet, bei denen das Flugzeug zum Einsatz kommen solle, so die TU Berlin. Am Fachgebiet Flugführung und Luftverkehr würden beispielsweise operative Verfahren entwickelt, die einen gleichzeitigen und sicheren Einsatz von Drohnen und Flugzeugen der Allgemeinen Luftfahrt im selben Luftraum ermöglichen sollen. Neben dem Institutsbetrieb stehe das Flugzeug grundsätzlich allen, auch fachfremden Fachgebieten der TU Berlin offen, zum Beispiel für Luftbildaufnahmen.

„Ein eigenes Flugzeug können wir nach unseren Wünschen gestalten. Spezielle Messvorrichtungen, Kabelschächte und Anbauvorrichtungen konnten wir während des Flugzeugbaus anfertigen lassen und nun nutzen. Bei einem geliehenen Modell wäre dies undenkbar“, sagte Bastian Göbel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Flugführung und Luftverkehr. Er ist gleichzeitig Pilot des Flugzeuges. Auch im laufenden Betrieb lasse sich LASER technisch an die jeweiligen Forschungsvorhaben anpassen. So könne eine umfangreiche Messausrüstung in der Kabine und in zwei Außenlastbehältern unterhalb der Tragflächen installiert werden. Die entwickelten Systeme liessen sich schnell und kostengünstig erproben, da gesonderte Zulassungsverfahren in der „ultraleichten“ Luftfahrzeugklasse nicht erorderlich seien.

Seine geringen Betriebskosten machen das Flugzeug aber auch für den Einsatz in Studierendenprojekten oder in der Lehre interessant. „Wir wollen Studierende mit diesem Flugzeug für das Thema Luftfahrt und Flugverkehr begeistern, aber ihnen auch Verfahren, die für den Flugbetrieb wichtig sind, praktisch demonstrieren“, erklärt Göbel. Beim Flugbetrieb wird Göbel von zwei weiteren Mitarbeitern des Instituts unterstützt. Diese hatten während des Fertigungsprozesses einen Flugschein für Ultraleichtflugzeuge erworben und dürfen LASER nun ebenfalls fliegen.

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