Singapur setzt ganz auf die F-35B Lightning II

Acht weitere Jets bestellt
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Singapur setzt ganz auf die F-35B Lightning II

© U.S. Air Force 14 Bilder

Vier der Tarnkappenjäger hat das südostasiatische Land bereits geordert – und sich jetzt bei weiteren acht Jets erneut für die kurzstart- und -landefähigen Version entschieden.

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Besondere Umstände erfordern besondere Entscheidungen. Im Falle von Singapur ist es die Geografie des kleinen südostasiatischen Landes – und seine damit verbundene Entscheidung für die STOL-Version der Lightning II, der Lockheed Martin F-35B.

Die STOL-Variante der F-35 Lightning II ist eigentlich für den Betrieb von Flugzeugträgern aus optimiert. Singapur will den Tarnkappen-Jet als erster Betreiber ausschließlich vom Land aus einsetzen.

Bereits 2019 hatte sich das Land für die F-35B entschieden. Ein Jahr später genehmigte die USA den Deal. 2026 sollen die Flugzeuge ausgeliefert werden. Die Bestellung von vier Flugzeugen damals umfasste auch eine Option über weitere acht – diese hat Singapur nun realisiert. Sie sollen bis zum Ende des Jahrzehnts ausgeliefert werden.

Nach Aussage von Verteidigungsminister Ng Eng Hen werden die F-35B ab Mitte der 2030-er Jahre die in die Jahre gekommene F-16-Flotte Singapurs ersetzen.

Die ersten vier F-35-Jets werden nicht in Singapur stationiert, sondern verbleiben für die Pilotenausbildung auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ebbing Air National Guard Base, Fort Smith Regional Airport, Arkansas.

Keine Flugplätze nötig

Die STOL-Version der F-35B bietet Vorteile, die dem nur 725 Quadratkilometer großen Land vor allem wegen seiner geographischen Gegebenheiten zugutekommen und die Singapur wegen des selbstbewussten Auftretens Chinas in der Region offenbar besonderen wichtig sind: Die kurzstartfähigen Kampfjets lassen sich nicht nur auf den potenziell stark gefährdeten Flugplätzen betreiben, sondern beispielsweise auch von entsprechend verstärkten Straßen oder sogar kleineren Betonflächen.

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Mit seiner Entscheidung für die F-35 schließt sich Singapur Australien, Japan und Südkorea an, die bereits damit begonnen haben, die F-35 in Dienst zu stellen. Alle haben sich allerdings für die "A"-Variante entschieden. Lediglich Japan kaufte darüber hinaus auch die B-Variante.

Ganz sicher ist es deshalb nicht, ob Singapur seine Bestellung der zwölf Jets nicht doch noch ganz oder teilweise auf die F-35A umstellt.

Denn Gründe dafür gibt es auch über die größeren Gemeinsamkeiten mit den F-35-Betreibern in der Region hinaus: Die F-35A ist billiger als die F-35B und technologisch weniger komplex. Darüber hinaus bietet sie mehr Nutzlast und einen größeren Kampfradius – letzteres eine nicht zwingend notwendige Eigenschaft in dem flächenmäßig kleinen Staat.

Moderne F-16-Flotte

Die F-16-Flotte Singapurs, die von den F-35 ersetzt werden sollte, gehört noch längst nicht zum Alteisen. Die 60 F-16C/D sind relativ modernen Flugzeuge des Typs Block 52/52+ und wurden im Laufe der Jahre bereits erheblich aufgerüstet. Zuletzt wurden die Jets auf die fortschrittliche F-16V-Konfiguration gebracht. Mit einer endgültigen Entscheidung, welche F-35-Variante es nun letztendlich sein soll, kann sich Singapur also getrost noch Zeit lassen.

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