US-Militär stellt fast 500 Fluggeräte außer Dienst
Zu alt oder zu teuer: In diesem Jahr will das Pentagon fast 500 Flugzeuge und Hubschrauber außer Dienst stellen – über so viele Fluggeräte verfügen die wenigsten aktuellen Streitkräfte. Nicht für alle gibt es Ersatz.
Der Titel klingt nüchtern: "Bericht über Strukturänderungen für den Verteidigungshaushalt des fiskalischen Jahrs 2025", doch der Inhalt des jüngst vom Department of Defense veröffentlichten Dokuments hat es teilweise in sich. Im kommenden Steuerjahr vom 1. Juli 2024 bis 30. Juni 2025 sollen insgesamt 484 Fluggeräte außer Dienst gestellt werden, darunter wie bereits berichtet sogar eine B-2A Spirit. Die Maßnahmen sparen drei Milliarden Dollar an Betriebskosten.
Veto der Politik?
Mit 251 weniger Flugzeugen trifft es die US Air Force am härtesten. Spitzenreiter ist die F-15C/D Eagle mit 65 Jets, gefolgt von der A-10 Thunderbolt II mit 56 Einheiten. Außerdem will das Pentagon 26 ältere F-15E Strike Eagle und die 32 nur zu Trainingsmissionen genutzten F-22A Raptor loswerden. Aber hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, da die Politik aus Angst vor Engpässen bei den einsatzbereiten Kampfflugzeugen ein Veto einlegen will.
Abschied von älteren Flugzeugen
Weiterhin stehen sechs C-130H Hercules, zwei CV-22 Osprey, je eine E-11 (Prototyp) und EC-130H, elf F-16C/D (der älteren Standards Block 15, 25 und 30), zwölf HH-60G, 16 KC-135R und 22 T-1A Jayhawks auf der Streichliste. Bei den beiden Ospreys handelt es sich um nicht einsatzfähige Maschinen, die sich aufgrund ihres Alters nicht auf den aktuellen Flottenstand bringen lassen. Sie werden durch neue Exemplare ersetzt.
Die US Navy schickt die ersten Super-Hornets in Rente, zunächst aber nur fünf Exemplare.
Letzte Einsätze für MH-53E
Bei der US Navy erreichen 105 Fluggeräte das vorgesehene Ende ihrer Lebensdauer, darunter auch fünf F/A-18F Super Hornets. Weitere Muster sind unter anderem die AH-1Z Cobra (10), AV-8B Harrier (4), C-2A Greyhound (8), CH-53E (7), E-2C Hawkeye (8), F/A-18C (15) und F/A-18D (10). Früher als geplant schickt die Marine sechs elektronische EP-3E-Aufklärer und zwölf MH-53E in Pension. Die Orion wird von der unbemannten MQ-4 Triton ersetzt, während die Sea-Dragon-Hubschrauber ersatzlos wegfallen.
Die US Army verjüngt ihre Blackhawk-Flotte.
Black-Hawk-Modernisierung
Die US Army verzichtet auf 17 Flugzeuge: drei EO-5C (Aufklärer auf Basis der Dash 8), sechs MC-12 und acht RC-12X. Bei den 66 außer Dienst zu stellenden Hubschraubern handelt es sich gänzlich um die UH-60L Blackhawk. Der Helikopter weicht den neueren Versionen UH-60M und UH-60V.
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