Komplette B-52-Flotte soll wieder Atombomben bekommen
Der US-Kongress will wieder alle Boeing B-52 Stratofortress zum Einsatz von Nuklearwaffen bereit machen – nachdem der Abrüstungsvertrag mit Russland hinfällig scheint.
Im Rahmen des New-START-Abrüstungsvertrags (Strategic Arms Reduction Treaty) hatten sich die USA und Russland geeinigt, die Zahl ihrer nuklearen Sprengköpfe und Trägersysteme zu reduzieren. Im Februar 2023 kündigte Russland allerdings das Aussetzen des Abkommens an, nachdem die USA die fehlenden Kontrollen kritisiert hatten. Die jüngste Verlängerung des Vertrags läuft zum 4. Februar 2026 aus.
Bis zu 30 Bomber
Für US Air Force bedeutete die Vereinbarung, dass sie rund 30 ihrer insgesamt 76 Stratofortresses zum reinen Einsatz konventioneller Waffen umrüsten musste. Das US-Repräsentantenhaus fürchtet jetzt eine Aufrüstung der russischen, aber auch chinesischen Arsenale. Ein verteidigungspolitischer Gesetzesvorschlag fordert daher den Beginn der Rückrüstung der Bomber einen Monat nach Auslaufen des Vertrags. Spätestens 2029 sollen dann alle B-52 wieder nuklear-fähig sein. Auch das Streitkräfte-Komitee des Senats sprach sich am vergangenen Freitag mehrheitlich für die Umrüstung aus.
Widerstand des Pentagons?
Die USAF-Planer sind jedoch scheinbar nicht begeistert von dem Vorstoß. Schließlich bedeutet die Umrüstung zusätzlichen Aufwand und weitere Kosten. Genau das will man vor dem Hintergrund des ehrgeizigen B-21-Programms und der ohnehin verspäteten B-52-Modernisierung tunlichst vermeiden.
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