Ein Eurofighter wird zerlegt und geht auf Reisen - nach Berlin

Kampfjet auf der Autobahn
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Ein Eurofighter wird zerlegt und geht auf Reisen

© Airbus (via Twitter) 8 Bilder

Ein deutscher Eurofighter, bei der Luftwaffe aussortiert, begibt sich, von Manching aus, auf seine letzte Reise. Allerdings nicht auf dem Luftweg, sondern per Lkw-Transport. Ziel: die Bundeshauptstadt Berlin.

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Einmal die Autobahn A9 entlang. 517 Kilometer, von weit im Süden Deutschlands nach ziemlich weit im Norden. Das ist die Strecke, die der Eurofighter 30+39 am Mittwoch in Angriff nahm. Aus eigener Kraft hätte er für diese Strecke keine 15 Minuten benötigt. Aber fliegen kann die 30+39 nicht mehr, denn sie wurde demontiert – und trat den Weg von Manching in Bayern nach Berlin-Gatow als Tieflader-Transportgut auf dem Landweg an.

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Dienstende nach 13 Jahren

13 Jahre lang verrichtete die 30+39 zuverlässig ihren Dienst bei der Luftwaffe und zählte zum Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg/Donau. Im April 2020, nach 1.550 Flugstunden und 1.200 Starts, nahm die Bundeswehr das Flugzeug aus dem Dienst und schickte es zu Airbus Defence nach Manching. Dort wurde die 30+39 demilitarisiert und konserviert sowie mit (hochglänzendem) UV-Schutz versehen. Anschließend bauten die Airbus-Spezialisten den Eurofighter auseinander. Insgesamt drei Trucks – einer für den Rumpf und je einer für die beiden Tragflächen – bewegten den zerlegten Kampfjet schließlich im nächtlichen Konvoi Richtung Bundeshauptstadt.

© Luftwaffe (via Twitter)

Die letzte Reise führte den Eurofighter 30+39 von Manching aus binnen acht Stunden über 500 Kilometer weit nach Norden.

"Gate Guard" fürs Kommando Luftwaffe

Am Zielort Gatow wartet auf den ausrangierten Eurofighter der frühen Baureihe "Tranche 1"(Seriennummer GS0025) ein Ruhestand als Sockelflugzeug: Seine künftige Heimat ist die General-Steinhoff-Kaserne am Kladower Damm, der Hauptsitz des Kommandos Luftwaffe, direkt neben dem örtlichen Flugplatz. Die Spezialisten aus Manching sind auch für den Wiederaufbau zuständig. Planmäßiger Abschluss des Projekts ist Mitte Juni.

© Johannes Roller
Die Wiege der Luftwaffe und ihre Relikte Wohin mit den Sockelflugzeugen?

Ersatz für Eurofighter DA5

Laut Angaben von Airbus Defence wird die 30+39 die bislang vor Ort als "Gate Guard" platzierte 98+30 ersetzen. Diese wiederum war einst der Prototyp DA5 des europäischen Fighters und trägt inzwischen die Fake-Kennung 20+12. Was mit dieser Maschine geschehen soll, ist offiziell nicht klar. Gerüchteweise wandert sie – nach einer notwendigen Schönheitskur – in den Bestand des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr, das in Gatow eine Außenstelle betreibt.

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