Kampfjet: Russland feilt an einem neuen Fighter

Einmotorig und Mach 2 schnell
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Russland feilt an einem neuen Fighter

© Rostec

Russlands staatlicher Rüstungskonzern Rostec will ein neues Kampflugzeug auflegen. Der Fighter der fünften Generation soll unterhalb der Su-57 angesiedelt sein, mit nur einem Triebwerk auskommen und auch unbemannt fliegen können. Die Frage ist: Wird er gebaut?

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Es ist eigentlich nichts völlig Neues: Schon vor zehn Jahren wurde bekannt, dass Russland über ein künftiges, und vergleichsweise günstiges Kampfflugzeug mit Stealth-Eigenschaften nachdenkt. Damals trug das Projekt die Abkürzung LMSF, was für "Leichtes Mehrzweck-Frontflugzeug" (Ljogki Mnogofunkzionalny Frontowoi Samoljot) stand. Entwickelt werden sollte das LMSF von RSK-MiG – doch bis heute gibt es, zumindest offiziell, nichts Brauchbares vorzuweisen, sieht man einmal von Computergrafiken und Windkanalmodellen ab.

© Geektrooper2 (CC BY-SA 4.0)

Ein Windkanalmodell des vormals als LMSF bezeichneten neuen Kampfjet-Konzepts. Wie der Jet letztlich aussehen soll, ist unklar.

Taktischer Stealth-Fighter

Nun aber soll aus dem kolportierten Kampfjet doch noch etwas werden. Das zumindest meldet die russische Nachrichtenagentur Tass, die sich dabei auf eine anonyme "Quelle in der Flugzeugindustrie" beruft. Die Rahmendaten, die die Tass ins Feld führt, ähneln stark jenen des LMSF – mit dem Unterschied, dass das neue Flugzeug nun nicht mehr von RSK-MiG, sondern von Suchoi kommen soll. Geplant ist demnach ein moderner, leichter Fighter der fünften Generation, mit maximal 18 Tonnen Startgewicht, geringer Radarsignatur und nur einem Triebwerk. Der Jet werde "eine maximale Fluggeschwindigkeit von mehr als Mach 2 entwickeln", so die Tass weiter. Schubvektorsteuerung und ein Schub-Gewicht-Verhältnis von "mindestens 1" sollen für herausragende Flugeigenschaften sorgen.

© Patrick Zwerger 22 Bilder

Noch keine staatlichen Mittel

Nähere Details, oder einen konkreten Zeitplan, nennt die Insiderquelle nicht. Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte Rostec-Chef Sergei Tschemesow jedoch russischen Reportern in die Blöcke diktiert, dass sein Unternehmen "proaktiv" an einem einmotorigen Kampfflugzeug "der leichten und mittleren Klasse" arbeite. Dieses könne als Plattform sowohl für bemannte als auch für unbemannte Varianten herhalten. Tschermessow betonte seinerzeit, dass die Arbeiten an dem "vielversprechenden Flugzeug" bislang ohne Haushaltsmittel erfolgten und Rostec aus dem Kreml noch keine entsprechende Weisung erhalten habe. Ob sich dies inzwischen geändert hat, ist nicht bekannt. Tschermessow kündigte seinerzeit an, man wolle auch im Ausland nach möglichen Partnern suchen. Dass Rostec den neuen Jet ohne Fördermittel aus Russland wirklich baut, darf allerdings bezweifelt werden.

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