Erstmals Kampfflugzeuge - Panama baut eigene Luftwaffe auf

Kampfflugzeuge und Transporter gekauft
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Panama baut wieder eigene Luftstreitkräfte auf

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In einem ehrgeizigen Programm will Panama die eigene Sicherheit und Unabhängigkeit verbessern. Dabei helfen sollen Kampfflugzeuge aus Brasilien und Transporter aus Europa.

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Trotz seiner strategischen Bedeutung aufgrund des berühmten Kanals verfügt Panama nur über eine recht übersichtliche Armee. So erfolgte nach der US-Invasion in Panama im Dezember 1989 und dem Sturz von Manuel Noriega auch die Auflösung der Luftstreitkräfte. Sie hatten unter anderem über bewaffnete Bell UH-1 Hueys und aus Chile stammende T-35-Trainer verfügt. Übrig blieb der Servicio Aeronaval Nacional (SENAN), der heute vor allem Hubschrauber betreibt. Jetzt soll der nationale Luftfahrt- und Marine-Dienst eine deutliche Aufwertung erhalten. Beim brasilianischen Flugzeugbauer Embraer bestellten die Mittelamerikaner erstmals ein hauptamtliches Kampfflugzeug.

Die Wahl fiel auf die A-29 Super Tucano. Vier Exemplare sollen als neue "Überwachungs- und Sicherung-Plattform" dienen. In dieser Mission kommen sie unter anderem im Kampf gegen Drogenschmuggel und illegale Fischerei zum Einsatz. Der Wert des Auftrags liegt bei umgerechnet rund 78 Millionen Dollar. Eine neue, eigenständige Luftwaffe für Kampfeinsätze will Panama nach eigenen Angaben nicht aufbauen.

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Embraer-Turboprop Super-Tucano als Alpha Jet-Ersatz für Portugal

Neue Transporter

Die betagte Transporter-Flotte, die unter anderem aus der Casa C212 besteht, erhält ebenfalls moderne Flugzeuge: Bei Airbus kaufte Panama zwei C295 für die Summe von 109 Millionen Dollar. Ihr Aufgabenfeld liegt bei humanitären Hilfsmissionen und Rettungseinsätzen.

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Zwei neue Airbus C295 sollen zur Flotte Panamas stoßen.

Bestseller aus Brasilien

Die A-29 entstand aus dem Tucano-Trainer und hat sich, mit bisher mehr als 290 verkauften Maschinen in 20 Ländern, zu einem Verkaufserfolg entwickelt. Die weltweite Flotte hat bisher mehr als 580.000 Flugstunden absolviert. Panama wird der achte Nutzer des Typs in Lateinamerika: Neben Brasilien haben sich bereits Chile, die Dominikanische Republik, Ecuador, Kolumbien, Paraguay und Uruguay für den Turboprop entscheiden.

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