In Polen firmiert die F-35A künftig als "Husarz" – benannt nach der einstigen polnischen Elite-Kavallerie. Ihren ersten Stealth-Husar nahm die polnische Luftwaffe jetzt bei Lockheed Martin in Texas feierlich in Empfang. Polnischen Boden betritt der Jet aber erst 2027.
Zeremonien können sie bei Lockheed Martin. Jede F-35-Premiere für einen neuen Kunden wird im texanischen Werk Fort Worth, der Wiege aller F-35, im großen Stil zelebriert. So auch das Roll-out der ersten F-35A für die polnische Luftwaffe, deren Stealth-Fighter in Zukunft als fliegende Husaren in die Luft gehen werden. Mit dem Beinamen "Husarz" für die F-35A erinnern die Polen an die Elite-Reiter der Flügelhusaren, die von 1503 bis 1776 auf Europas Schlachtfeldern für Polen-Litauen ins Gefecht zogen. Der erste Husar mit Tarnkappe rollte nun am 28. August bei Lockheed Martin ins gleißend weiß-rote Scheinwerferlicht.
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Training beginnt im Herbst
Polen hat bei den US-Amerikanern 32 F-35A bestellt, das Premieren-Exemplar soll demnächst erstmals fliegen und noch im Dezember ins Eigentum der polnischen Luftstreitkräfte übergehen. Bis es auch tatsächlich im polnischen Luftraum für Recht und Ordnung sorgen kann, ziehen allerdings noch ein paar Jahre ins Land. Vorerst werden die ersten polnischen Stealth-Jets zu Ausbildungs- und Trainingszwecken auf der Ebbing Air National Guard Base in Arkansas zusammengezogen. Polen wird laut Lockheed Martin der erste ausländische F-35-Nutzer sein, der – voraussichtlich ab diesem Herbst – seine Piloten und Techniker an diesem Standort auf dem neuen Muster schult. Erst 2026, so der Plan, sollen dann die ersten (fabrikneuen) F-35A nach Polen überführt werden. Die fürs Training in Arkansas abkommandierten Erstlinge sollen 2027 nachfolgen.
Polens F-35A treten das Erbe der legendären Flügelhusaren an. Ihre Hoheitszeichen tragen sie im gedeckten Grau.
Auftrag: "Abschreckung"
Der Generalinspekteur der polnischen Luftwaffe, Ireneusz Nowak, zeigte sich beim feierlichen Roll-out in Fort Worth hocherfreut über den besonderen Neuzugang. Die F-35A werde "einen großen Beitrag zur Sicherheit Polens" leisten. Nowak wünschte den künftigen Piloten des Musters "eine gleich hohe Zahl von Starts und Landungen" und gab außerdem seiner Hoffnung Ausdruck, dass die polnischen Stealth-Fighter niemals wirklich ihre Fähigkeit im Kampf unter Beweis stellen müssen. "Lasst sie uns einfach zur Abschreckung einsetzen", so der Luftwaffenchef.
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