Deutsche C-130J landet erstmals auf Schneepiste
06.03.2024, 14:46 Uhr
Im Norden Kanadas haben Soldaten des Kommando Spezialkräfte und der Luftwaffe erstmals mit einer deutschen C-130J Super Hercules das Anlanden von Spezialkräften und Fahrzeugen unter arktischen Bedingungen geübt.
Temperaturen unter minus 30 Grad, Schnee, Eis und Wildnis, so weit das Auge reicht. Dazu keine Menschenseele im Umkreis von 150 Kilometern und keine Infrastruktur. Eine wenig einladende Umgebung – außer für Spezialkräfte, die dort Aufklärung, Kampf und Überleben unter arktischen Bedingungen trainieren sowie neue Ausrüstung erproben können. So geschehen im Februar 2024 unter Beteiligung von Kommandosoldaten und Unterstützungskräften des KSK, von Fallschirmjägern (EGB) und Transportflugzeugbesatzungen der Luftwaffe.
Eine C-130J Hercules brachte die Truppen an ihren vorgelagerten Einsatzort.
Von Calw nach Kanada
Anlass war die Bildung mehrerer Special Operations Land Task Groups (SOLTG) innerhalb der NATO im Zuge der Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung. Zwei dieser Task Groups, gestellt vom KSK, übten nun mit Volltruppe: von der Alarmierung in Calw über die strategische Verlegung mit A400M des Lufttransportgeschwaders 62 und C-130J der 64e Escadre de Transport auf einen kanadischen Luftwaffenstützpunkt bis hin zum taktischen Lufttransport ins Zielgebiet im Niemandsland.
Das Kommando Spezialkräfte übte den Einsatz unter arktischen Bedingungen.
Autarker Einsatz im arktischen Gebiet
"Hier im arktischen Gebiet können nur wir mit geringer Sichtbarkeit und hoher Mobilität effektiv wirken. Der autarke Einsatz ohne permanente Nachversorgung, geführt mit Auftrag, auf Skidoo, Skiern oder mit Schneetrittlingen, beweist unsere Flexibilität in der Auftragserfüllung", unterstrich der Übungsleitende, der Kommandeur der Kommandokräfte im KSK, den Einsatzwert der beiden Task Groups.
Die C-130J der Luftwaffe flog zum ersten Mal von einer Schneepiste aus.
Zusammenwirken von Luftwaffe und KSK
Für die Flugzeugbesatzungen beinhaltete die Übung den strategischen und taktischen Lufttransport von Material, Personal und Fahrzeugen, das Absetzen von Fallschirmjägern und die Kampfanlandung von Spezialkräften unter widrigen Witterungsbedingungen. Ein weiterer wichtiger Schritt im Zusammenwirken von Luftwaffe und KSK, bei dem gleich zwei Premieren zu feiern waren: der erste gemeinsame Einsatz einer deutschen C-130J und des KSK bei einer Übung in dieser Klimazone. Und, wie es die eindrucksvollen Bilder des KSK-Pressestabsoffiziers belegen, die erste Landung einer C-130J der Luftwaffe auf einer planierten Schneepiste.
Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.