Die US Air Force rüstet sich für künftige Konflikte mit China. Eine wichtige Rolle spielt dabei die reaktivierte 65th Squadron. Die Aggressor-Staffel soll mit der F-35A chinesische Stealth-Jets imitieren. Nun wurde das erste Flugzeug vorgestellt – im China-Look.
Die 65th Squadron der US Air Force ist offiziell zurück – und wie! Aus Kostengründen war die Aggressor-Staffel 2014 inaktiviert worden. Damals flog sie die Boeing F-15C Eagle. Vor drei Jahren gab die US-Luftwaffe offiziell bekannt, der Staffel neues Leben einzuhauchen und sie für das Luftkampftraining ihrer regulären Piloten mit dem absoluten "Endgegner" auszurüsten: der F-35A von Lockheed Martin. Der modernste Kampfjet der USA soll in die Rolle chinesischer Stealth-Fighter schlüpfen.
Als Kommandeur der reaktivierten 65th Squadron fungiert künftig Lt. Col. Brandon Nauta (Foto).
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Am Donnerstag, dem 9. Juni wurde aus diesem Vorhaben Wirklichkeit: Auf der Nellis Air Force Base im US-Bundesstaat Nevada meldete sich die 65th Squadron im Beisein von General Mark Kelly, dem Kommandeur des Air Combat Command, formal wieder zum Dienst. Das Kommando der reaktivierten Staffel obliegt Lieutenant Colonel Brandon Nauta. Bei der Zeremonie feierte auch die erste F-35A der auferstandenen Aggressor-Staffel ihre Premiere in der Öffentlichkeit. Künftig wird das Flugzeug in einem Tarnkleid am Himmel zu sehen sein, das an ein von China bei der Chengdu J-20 genutztes Tarnschema angelehnt ist. Die zweite F-35A der Staffel wird ebenfalls in diesem Tarnkleid fliegen, das radarabsorbierende Beschichtungen nutzt.
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Die Anlehnung an Chinas Top-Fighter soll jedoch nicht auf Äußerlichkeiten beschränkt bleiben. Vielmehr will die 65th Squadron mit ihren insgesamt bald neun F-35A auch Taktiken und Fähigkeiten der chinesischen Stealth-Kampfjets replizieren – und zwar möglichst wirklichkeitsnah. Schließlich dürften Begegnungen US-amerikanischer F-35 mit chinesischen J-20 in bestimmten Weltregionen bald fast zum Alltag gehören. Ein erstes Zusammentreffen der beiden Stealth-Fighter gab es bereits im Frühjahr dieses Jahres über dem Ostchinesischen Meer.
Gerade weil die Bedrohung durch Flugzeuge der fünften Generation aus China so real sei, müsse das Aggressor-Training für den Highend-Luftkampf professionell und glaubwürdig sein, unterstrich General Kelly in seiner Ansprache auf der Nellis AFB. Bei den hierfür verwendeten F-35A handelt es sich um nicht-kampftaugliche Exemplare aus der frühen Serie, die zuvor auf der Eglin AFB zu Hause waren.
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