F-22 Raptor erreicht Meilenstein, ältere Stealth-Jets sollen bleiben

Ältere Stealth-Jets sollen bleiben
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F-22 Raptor erreicht halbe Million Flugstunden

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Während die US Air Force weiter versucht, ihre älteren Raptor loszuwerden, hat die Gesamtflotte aller F-22 eine neu Bestmarke erreicht. Ein Sonderbericht des US-Bundesrechnungshofs prangert Fehler des Militärs an.

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Im September 2003 hatte die US Air Force ihre ersten Einsatzmaschinen der F-22A zur Pilotenausbildung erhalten. Am 15. Dezember 2005 erreichte die Streitkraft die anfängliche Einsatzbereitschaft ihres neuen Flaggschiffs. Am 17. Juni, fast 20 Jahre später, verkündete Lockheed Martin nun das Erreichen der 500.0000. Flugstunde der Raptor-Flotte. Gleichzeitig soll das Arsenal schrumpfen.

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Trainings-Jets sollen weg

Schon mehrfach hat die US Air Force in ihren Budget-Vorschlägen versucht, ihre älteren F-22 des Standards Block 20 außer Dienst zu stellen. Die gesparten Geldmittel sollen anderen Programmen zugutekommen. Doch bisher hat die Politik diesen Bemühungen einen Riegel vorgeschoben. Auch für das kommende Steuerjahr stehen die 32 Jets wieder auf der Streichliste. Da ihnen laut USAF die Systeme der aktuellen Einsatzflotte fehlen, dienen sie nur zu Trainingszwecken. Ein jetzt veröffentlichter Sonderbericht des US-Bundesrechnungshofs versucht, Licht ins Dunkle zu bringen und dem Kongress eine Entscheidungshilfe zur Seite zu stellen.

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Deutliche Unterschiede

Ursprünglich hatte das Pentagon die Beschaffung von 648 Jägern vorgesehen, doch aufgrund von Verzögerungen und Kostensteigerungen blieb es bei nur 187 Flugzeugen. Im Jahr 2011 begann ein Modernisierungsprogramm, das sich aber nur auf die heute aktiven 150 Vertreter der Blocks 30 und 35 konzentrierte. Sie erhielten im Lauf der Jahre weitere Upgrades, die den älteren F-22 vorenthalten blieben. Dazu zählen Verbesserungen des Radars, der Kommunikation und der GPS-Navigation, der Cockpitausstattung einschließlich Head-up-Display sowie die Einführung der Flugkörper AIM-9X und AIM-120D und erweitere Luft-Boden-Fähigkeiten.

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Teurer Unterhalt

Der Betrieb der Stealth-Jäger erweist sich zunehmend als herausfordernd. Besonders die spezielle Anti-Radar-Beschichtung bereitet den Technikern Kopfschmerzen. Daher verfehlte die USAF gemäß dem Bericht von 2011 bis 2021 in jedem Jahr die geforderte Klarstandsrate. Nach eigenen Angaben könnte die US-Luftwaffe mit der Ausmusterung der älteren F-22 rund 1,8 Milliarden Dollar an Kosten sparen.

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Fehler der USAF?

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die USAF nicht dokumentiert hat, wie sie in Zukunft Ausbildungs- und Testflüge mit dem Muster ohne die Block-20-Jets durchführen will beziehungsweise welche Auswirkungen es auf die Verfügbarkeit hat, wenn Einsatzmaschinen zu diesen Zwecken herangezogen werden. Aktuell absolvieren neue Piloten rund 90 Prozent ihrer Typschulung auf den Block-20-Einheiten. Außerdem berücksichtigten die angegebenen Ersparnisse nicht die höheren Wartungskosten, da die wenigeren Flugzeuge mehr fliegen müssten. Auch der größere Aufwand für die spezielle Einlagerung der Stealth-Fighter müsse miteinbezogen werden – erste Schätzungen gehen von mindestens 2,8 Millionen Dollar pro Jahr für die 32 Exemplare aus.

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Die F-22A ist nach wie vor der leistungsfähigste Fighter der USA.

Doch ein Upgrade?

Zudem bemängelt der Rechnungshof, dass sich die USAF nicht ausreichend über den nötigen Aufwand informiert hat, die alten Raptors doch auf den aktuellen Stand zu bringen. Die vorhanden Zahlen von knapp 3,3 Milliarden Dollar und 15 Jahren Dauer sind nur als "grobe Idee" zu werten und seien nicht durch Daten belegt.

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