F-35A - Hier kommt Polens erster fliegender Husar
Schon in diesem Jahr erhält Polen seine ersten Lockheed Martin F-35. Sie werden jedoch nicht Lightning II heißen, sondern bekommen nach einem öffentlichen Wettbewerb einen traditionsreichen Namen.
Vom 12. bis 18. April konnten polnische Bürger auf dem offiziellen Social-Media-Profil des Generalstabs der polnischen Armee ihre Namensvorschläge für das neue Flaggschiff der Sily Powietrzne einreichen. Über die fünf Finalisten konnte dann über Facebook und X abgestimmt werden. Gestern wurde nun das Ergebnis veröffentlicht: Die F-35 heißt jetzt offiziell "Husarz" (Husar).
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800 Namensvorschläge
Der Name passt: Die Husaren waren als leichte Kavallerie im 15. Jahrhundert in Südosteuropa entstanden. In Polen gab es die Sonderform der Flügelhusaren, die zwei am Sattel montierte Stangen besaßen, die mit Federn verziert waren. Diese dienten sowohl dem Schutz als auch der Optik. Die vier anderen Vorschläge lauteten: "Halny" (Berg), "Harpia" (Harpyie – ein Greifvolgel), Dracarys" (Drachenfeuer) und "Duch" (Geist).
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Erster Husar in der Endmontage
Am 31. Januar 2020 unterzeichnete Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak in Deblin den Vertrag über den Kauf von 32 Exemplaren im Wert von 4,6 Milliarden Dollar. Die Vereinbarung schließt auch Ersatzteile, Schulung und Support sowie acht Simulatoren ein. Die erste polnische F-35A trägt die Bezeichnung AZ-01 und steht nun in der Montagelinie in Fort Worth erstmals auf eigenen Füßen. Neben den Steuerflächen erfolgt als Nächstes der Einbau der letzten Systeme sowie des Triebwerks.
Ausbildung in Arkansas
Die Übergabe an die polnischen Luftstreitkräfte soll noch in diesem Jahr erfolgen. Das Kampfflugzeug kommt aber noch nicht nach Europa, sondern bleibt zur Pilotenausbildung zunächst in den USA. Das Training findet bei der Air National Guard von Arkansas auf dem Fliegerhorst Ebbing bei Fort Smith statt. Die ersten Husaren erwartet Polen dann 2026 in ihrer neuen Heimat. Als erste Basis ist Lask vorgesehen, gefolgt von Swidwin. Die Auslieferung soll bis 2030 erfolgen. Gleichzeitig hat das State Department der USA die Freigabe für den Verkauf von 360 Exemplaren des Anti-Radar-Flugkörpers HARM AGM-88 an Polen erteilt. Der Wert liegt bei 1,275 Milliarden Dollar. Die Waffe kann sowohl an der F-16 als auch an der F-35 eingesetzt werden.
Die polnischen F-35A erhalten graue Hoheitsabzeichen.
Grau in grau
Mit der Einführung macht die polnische Luftwaffe einen weiteren Leistungssprung. Optisch allerdings wird die Zukunft etwas trister: "Auf polnischen F-35 wird es kein traditionelles weiß-rotes Schachbrettmuster geben", teilte Armee-Chef General Wiesław Kukuła auf X mit. Stattdessen kommt ein Hoheitszeichen in Grautönen zum Einsatz, um die Entdeckbarkeit nicht zu erhöhen. Damit folgt Polen den meisten Lightning-Betreibern. Nur Dänemark hat sich bis dato einen Farbklecks erhalten.
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