Sieben Stunden im Jet: Blinken strandet mit Boeing 737 in Zürich

Peinliche Panne bei US-Regierungsflugzeug
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Minister Blinken strandet mit Boeing 737 in Zürich

© Patrick Hoeveler 5 Bilder

Rund sieben Stunden musste der US-Außenminister in seiner Boeing auf dem Vorfeld in Zürich ausharren, bis endlich Ersatz eintraf.

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US-Außenminister Antony Blinken hatte am aktuell in Davos stattfindenden Weltwirtschaftsforum in Davos teilgenommen und sollte am 17. Januar gegen 13.00 wieder zurück in die USA fliegen. Doch sein Flugzeug, eine militärische Variante der Boeing 737, machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Die C-40 der US Air Force musste aufgrund technischer Probleme die Startvorbereitungen abbrechen. Ursache war wohl ein kritisches Leck im Sauerstoffsystem – damit war ein Flug unmöglich. Also musste eine Ersatzmaschine her, nur ließ die lange auf sich warten. Dabei handelte es sich um eine Gulfstream C-37B. Da das Flugzeug wesentlich kleiner ist, musste die den Politiker begleitenden Pressevertreter sowie Teile seines Stabes auf kommerzielle Flüge ausweichen und entsprechende Tickets buchen.

© Patrick Hoeveler

Während die A320 aus Kambodscha fertig zum Start ist, wartet Blinken bereits seit mehreren Stunden auf seinen Ersatzjet.

Ersatz lässt auf sich warten

Blinken selbst blieb wohl an Bord der Boeing und wartete auf seinen neuen Jet. Und wartete. Aus Sicherheitsgründen blieb der gesamte Abstellbereich großflächig gesperrt, sehr zum Leidwesen zahlreicher Fotografen, die eigentlich die Genehmigung hatten, die anderen dort abgestellten Regierungsmaschinen abzulichten, unter anderem Muster aus dem Iran, Kambodscha und Kolumbien. Die Stunden vergingen, und erst gegen 20 Uhr abends landete eine unscheinbare, weiße Gulfstream ohne auflackierte Kennung im strömenden Regen von Zürich. Schließlich konnte der Minister dann um 20.48 an Bord der 20-1941 in Richtung Joint Base Andrews bei Washington D.C. starten. Dort landete er dann um 00.26.

© Webcam Flughafen Zürich

Am Morgen des 18. Januars kam eine zweite C-40 aus Andrews (vorne).

Zweite Boeing nötig

Heute Morgen um 6.36 Uhr landete eine zweite C-40C in Zürich. Sie kam direkt aus Andrews und bringt wohl Ersatzteile für die gestrandete Schwester. Im Gegensatz zur defekten Boeing trägt sie noch ihre Kennung auf dem Leitwerk (05-0932).

© US Air Force

Die C-40 entstand auf Basis des Boeing Business Jet BBJ.

Militärische Variante der 737

Bei der C-40 handelt es sich um eine militärische Variante des Boeing BBJ auf Basis der 737-700. Die US Air Force betreibt fünf C-40B für VIP-Transporte und sieben C-20C, deren Kabine sich auch für den Transport von bis zu 111 Passagiere umrüsten lässt.

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