Russland schickt Su-57 ins Duell mit der F-35
Zum ersten Mal wird das Stealth-Kampfflugzeug Suchoi Su-57 auf der internationalen Luftfahrtmesse Aero India zu sehen sein. Dort trifft sie erstmals auf die F-35 aus den USA.
Schon zu Beginn des Su-57-Programms galt Indien als wichtiger Partner und Exportkunde des Suchoi-Kampfflugzeugs der fünften Generation. Allerdings stieg das Land relativ früh aus und konzentriert sich heute auf die Modernisierung der Flanker-Flotte mit eigenen Systemen. Nun hofft Russland auf ein Aufflammen des Interesses der Inder – vielleicht auch vor dem Hintergrund der technologischen Fortschritte Chinas.
Daher schickt die staatliche Rüstungsholding Rostec die Su-57 zum ersten Mal zur alle zwei Jahre erfolgenden Luftfahrtmesse Aero India. Die Veranstaltung findet vom 10. bis 14. Februar in Yelahanka bei Bangalore statt. Das Kampfflugzeug hatte schon im vergangenen November seine Premiere auf der Air Show China in Zhuhai gefeiert. Dort trat das Muster bei den Flugvorführungen im Fernduell gegen die chinesische J-20 an. Der Sieg ging klar an Sergej Bogdan. Der Testpilot wird die Su-57 auch am indischen Himmel vorführen. Dort trifft der Jet zum ersten Mal auf die Lockheed Martin F-35.
Kampf um indischen Auftrag?
Die Lightning II hatte ihre Premiere auf der Messe bereits 2023 gefeiert. Damals flog das Produkt von Lockheed Martin noch im Flying Display, doch für dieses Jahr hat die US Air Force die geplante Vorführung abgesagt. Allerdings sollen zwei F-35A und zwei F-16 in die statische Ausstellung kommen. Offenbar rechnen sich die Offiziellen keine große Chance auf einen Exportauftrag aus. In Russland sieht das dagegen ganz anders aus. "Die Su-57 ist eine fortschrittliche Maschine der fünften Generation, die sowohl von der russischen Luftwaffe als auch von unseren ausländischen Partnern nachgefragt wird. Wir erwarten ein großes Interesse an dem Kampfflugzeug auf der Bangalore Airshow. Neben der Verbesserung des Flugzeugs und der Vermarktung auf neuen Märkten arbeiten die Spezialisten von UAC an der Erweiterung der Produktionskapazitäten, um die wachsende Nachfrage nach diesem Kampfflugzeug zu befriedigen", teilte Rostec mit.
Obwohl in der offiziellen Ankündigung die Rede von der Teilnahme einer Su-57E ist, dürfte es sich wieder wie schon in Zhuhai um einen Prototyp handeln. Technische Details zu der geplanten Exportversion sind nicht bekannt, und dürfte auch stark vom jeweiligen Kunden abhängen. Auch um die in China verkündeten Aufträge ist es still geworden. Fest steht jedoch, dass Russland die Verkaufsbemühungen deutlich intensiviert. So vermarktet man den Suchoi-Jet als "das einzige Kampfflugzeug der fünften Generation weltweit, das seine Wirksamkeit gegen westliche Luftabwehrsysteme unter realen Kampfbedingungen unter Beweis gestellt" habe.
Russland wird die Su-57 in Bangalore auch im Flug vorführen.
Produktion in Indien
Für Indien bietet die United Aircraft Corporation sowohl eine Beteiligung und eigene Endmontagelinie als auch die Hilfe bei der Entwicklung eines eigenen Musters an. Dies sagt zumindest UAC-Chef Wadim Badeha: "Indien ist unser langjähriger strategischer Partner, der eine beträchtliche Menge russischer Ausrüstung betreibt. Wir sind bereit, die lange Geschichte der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern auch bei der Entwicklung neuer Flugzeuggenerationen fortzusetzen." Dies bestätigt auch der Generaldirektor der staatlichen Rüstungsexportfirma Rosoboronexport, Alexander Micheew. "Unsere Vorschläge umfassen die Lieferung fertiger Flugzeuge, die Organisation ihrer gemeinsamen Produktion in Indien sowie die Unterstützung bei der Entwicklung von Indiens Kampfflugzeugen der fünften Generation". Bleibt abzuwarten, was die indischen Offiziellen dazu sagen werden. Das Publikum wird sicher seinen Spaß an der Flugvorführung haben.
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