Mit dem bisherigen B-2-Stützpunkt Whiteman steht jetzt die zweite Basis für den neuen Super-Bomber der USA fest. Aber wird es auch einen dritten Fliegerhorst mit der Northrop Grumman B-21 Raider geben?
Lange war es im Gespräch, jetzt ist es offiziell: Die Whiteman Air Force Base in Missouri wird die zweite Einsatzbasis der Northrop Grumman B-21 Raider. Der Fliegerhorst ist aktuell die Heimat der B-2-Flotte der US Air Force. Wann die ersten neuen Stealth-Bomber hier eintreffen, ist offen. Das Pentagon bleibt bei seiner strikten Geheimhaltungspolitik. Das gilt auch für Informationen zum Stand der Flugerprobung und Fertigung. "Wir erreichen weiterhin Meilensteine in der B-21-Produktion. Durch digitale Technik und eine offene Architektur erhalten wir ein flexibles strategisches Abschreckungsmittel, das bei Bedarf eine entscheidende Antwort liefert", teilte General Thomas Bussiere, Kommandeur des Air Force Global Strike Command, lediglich in einem Statement mit.
Auslieferung im kommenden Jahr?
Laut USAF soll die Raider Mitte des Jahrzehnts ausgeliefert werden – also eigentlich im kommenden Jahr. Ob dieser Termin wirklich zu halten ist, muss sich zeigen. Die ersten B-21 fliegen dann auf der Ellsworth AFB in South Dakota. Dort laufen die Vorbereitungen auf das neue Muster und die Modernisierung mit mehr als 35 Bauprojekten auf Hochtouren. Ende April erfolgte beispielsweise der Spatenstich für die Errichtung einer neuen Weapons Generation Facility zur Lagerung und Wartung von Nuklearwaffen. Die Fertigstellung ist für März 2027 vorgesehen. In Ellsworth wird auch die Ausbildung der Besatzungen stattfinden.
Stückzahl offen
Als dritte Basis bestätigte die USAF die Dyess AFB in Texas und hält an der Beschaffung von "mindestens 100 B-21" fest. Allerdings verdichten sich die Anzeichen, dass es bei maximal 100 Exemplaren bleiben wird – wenn überhaupt. So sagte Air-Force-Chef General David Allvin bereits im Frühjahr dem Streitkräfte-Ausschuss des Senats: "Ich denke, es gibt noch andere technologische Fortschritte, die wir sehen werden, um das (Waffensystem B-21, Anm. d. Red.) zu ergänzen und eine bessere Mischung zu haben." Bleibt also abzuwarten, ob sich die Geschichte der B-2 wiederholt: ursprünglich wollte man 132 Exemplare des Bombers beschaffen – aber letztendlich blieben nur 21 Stück übrig.
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