Russland liefert neue Suchoi Su-30SM an Kasachstan
Russland exportiert erstmals seit Kriegsbeginn in der Ukraine werksneue Su-30SM: Sechs der Suchoi-Doppelsitzer gingen an die Luftwaffe Kasachstans. Die Kasachen waren zuvor als möglicher Rafale-Kunde gehandelt worden, halten aber Russlands Flanker die Treue.
Die Lieferung ging wohl irgendwann Mitte August über die Bühne. Eine offizielle Stellungnahme des staatlich-russischen Rüstungskonzerns Rostec gab es nicht, anders als bei Kampfjet-Übergaben an die einheimischen Luftstreitkräfte. Fakt ist allerdings, dass die Luftwaffe Kasachstans seit Kurzem sechs neue Suchoi Su-30SM in ihren Reihen weiß. Sie tragen die Bordnummern 51 bis 56 und werden künftig von Schymkent aus ihre Einsätze fliegen. Das auf dem dortigen Fliegerhorst 602 stationierte Geschwader war zuvor mit Mikojan-Gurewitsch MiG-29 ausgerüstet, die jedoch bereits ausgemustert wurden.
Kasachstan bestellte seine ersten Su-30SM bereits 2015 und erhielt in mehreren Chargen bis dato wohl rund 30 Maschinen.
Russland exportiert wieder
Mit der neuen Charge stockt Kasachstan seinen Bestand an Su-30SM weiter auf. Knapp 30 Exemplare des aus der Su-27 entwickelten Mehrzweck-Kampfflugzeugs dürften nun bei der kasachischen Luftwaffe im Dienst stehen. Zugleich verkörpert die jüngste Lieferung den ersten bekannt gewordenen Export fabrikneuer Su-30SM aus Russland seit der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar 2022. Im Januar 2024 hatte Russland bereits (mutmaßlich) zwei Su-30 nach Äthiopien geliefert, bei denen es sich jedoch um grundüberholte Gebrauchtjets der frühen Serienversion Su-30K gehandelt hatte. Demgegenüber sind die von Kasachstan georderten Su-30SM deutlich moderner und kampfstärker.
Su-30SM statt Rafale
Im vergangenen Jahr hatten westliche Medien noch spekuliert, Kasachstan könnte in Sachen Kampfjets die Fronten wechseln und künftig auf die Dassault Rafale aus Frankreich setzen. Entsprechend Gerüchte hatte etwa die französische Zeitung La Tribune gestreut, im zeitlichen Zusammenhang mit dem Besuch von Frankreichs Präsident Macron in Kasachstan im Herbst 2023. Derlei Planspiele wurden von der kasachischen Seite jedoch konsequent dementiert. So erklärte ein hochrangiger Offizier der Luftstreitkräfte Kasachstans, der für Rüstungsfragen mitverantwortlich zeichnet, im Dezember 2023, sein Land werde definitiv keine Rafales kaufen: "Schönes Flugzeug, gutes Flugzeug, aber sehr teuer". Die Su-30SM schneide demgegenüber im Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich besser ab.
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