U-2 Dragon Lady patrouilliert an Grenze zu Mexiko
Zur Überwachung der Grenze zu Mexiko setzen die USA auch ihre Spionage-Flugzeuge ein – einschließlich der U-2 Dragon Lady.
Eigentlich sind Spezialflugzeuge wie der Höhenaufklärer Lockheed U-2 Dragon Lady oder der elektronische Schnüffler Boeing RC-135 zum Auskundschaften möglicher Gegner entstanden. Doch nun fliegen die Spionage-Spezialisten in einer ganz anderen Rolle: Sie überwachen die Grenze der USA zu Mexiko und sollen so helfen, die illegale Einwanderung einzudämmen.
Den Einsatz der U-2 bestätigte der Chef der US Air Force, General David Allvin, erstmals in einem Post in den sozialen Medien. Er schrieb: "Ich möchte unseren Crews der U-2, RC-135 und unbemannter Fluggeräten, die unermüdlich ISR-Unterstützung für das US Northern Command an der Grenze leisten, für ihren Einsatz danken." Seinen Worten dienen die Missionen der "Wiederherstellung der Souveränität und der Sicherung amerikanischer Gemeinden".
Schon im Januar hatte auf Anordnung der neuen Regierung von Präsident Donald Trump der Einsatz der US-Streitkräfte an der südlichen Grenze des Landes begonnen. Die Stärke der U-2 liegt in ihrer Fähigkeit, die verschiedensten Informationen aus einer Höhe von mehr als 21 Kilometern Höhe erfassen und verfolgen zu können. Das Spektrum reicht von optischen und Infrarot-Sensoren über ein abbildendendes Radar (Synthetic Aperture Radar, SAR) bis hin zur Erfassung elektronischer Kommunikation und Signalen.
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Signalaufklärung im Mittelpunkt
Neben der U-2 setzen sie USA auch die auf die elektronische Signalaufklärung spezialisierte RC-135 Rivet Joint ein. Die US Navy steuert einige Exemplare der P-8 Poseidon bei. Der Seeaufklärer kann ebenfalls eine Vielzahl elektronischer Signale erfassen. Die Auswertung der gesammelten Daten erfolgt gemeinsam mit Vertretern der Regierung und der U.S. Customs and Border Protection.
Auslaufmodell U-2
Trotz ihrer Fähigkeiten neigt sich die Karriere der U-2 langsam dem Ende zu. Der ursprünglichen Planung zufolge sollte der Aufklärer zum 1. Oktober 2026 aus der Flotte verschwinden. Als Begründung nannte das Pentagon die mangelnden Fähigkeiten und die Verwundbarkeit im möglichen Einsatz gegen gleichwertige oder fast gleichwertige Gegner beziehungsweise Bedrohungen. Allerdings kämpften Teile des Repräsentantenhauses für den Erhalt des Musters, da sie das Entstehen einer Fähigkeitslücke befürchten. Schließlich hält sich die USAF zu möglichen Nachfolgern äußerst bedeckt. Die Versuche, die U-2 doch noch zu retten, scheinen aber bis dato erfolglos geblieben zu sein. Ob sich die neue Aufgabe an der Grenze positiv auswirken könnte, muss sich noch zeigen.
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