Leiht sich Tschechien erneut Gripen-Kampfjets?
Das Leasing der Saab Gripen an die tschechische Luftwaffe endet 2027. Weil aber die F-35 auf sich warten lässt, könnten wieder Kampfjets aus Schweden kommen.
Wie zahlreiche andere Länder hat sich auch die Tschechische Republik für die F-35 von Lockheed Martin als zukünftiges Kampfflugzeug entschieden. Aber die Warteliste ist lang, die ersten Lightnings werden frühestens 2031 erwartet. Der aktuelle Leasing-Vertrag mit Schweden für die Saab Gripen C/D endet jedoch schon im übernächsten Jahr. Daher ist eine Übergangslösung unumgänglich.
Laut dem tschechischen Verteidigungsministerium seien die Verhandlungen mit Schweden über eine erneute Leihe fortgeschritten und man prüfe das vorliegende Angebot aus Stockholm. Dieses umfasst die erneute Lieferung und Unterstützung von Gripen-Kampfjets von 2027 bis 2035. Dabei handelt es sich allerdings schon um eine zweite Ausführung, denn der erste Vorschlag war den Tschechen schlicht zu teuer. "Da die ersten Angebote unsere Erwartungen nicht erfüllten, haben wir die schwedischen Partner um einen neuen Vorschlag gebeten. Nach schwierigen Verhandlungen haben wir nun eine Variante erreicht, die für die Tschechische Republik deutlich vorteilhafter ist. Im Vergleich zum ursprünglichen Angebot haben wir einen Rabatt von etwa 25 Prozent ausgehandelt", sagte Lubor Koudelka, Hauptgeschäftsführer der Abteilung für Waffen und Akquisitionen.
Weniger Flugzeuge
Um die Kosten zu senken, verzichtet Prag auf zwei Flugzeuge: Statt wie bisher 14 Maschinen sollen nur zwölf Exemplare (darunter zwei Doppelsitzer) bleiben. Das Gesamtpaket beläuft sich auf umgerechnet knapp 662 Millionen Euro, und schließt Ausbildung sowie Support ein. Auch die Modernisierung der Jets (immer noch die Version C/D) ist ebenfalls eingerechnet. Die derzeitige Flotte ist bei der 211. Tacticka Letka in Čáslav beheimatet.
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