Ukraine: Abgewetzte MiG mit Haifischmaul und HARM-Raketen

Ukraine macht alte MiG-29 wieder flott
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Abgewetzte MiG mit Haifischmaul und HARM-Raketen

© t.me/WarBirdCrew 13 Bilder

Die Mikojan-Jets können seit geraumer Zeit den zur Bekämpfung gegnerischer Flugabwehrstellungen entwickelten US-Flugkörper HARM einsetzen. Nun trägt eine MiG-29 ein weiteres Markenzeichen der Wild Weasels.

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Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben mindestens eine Mikojan MiG-29 aus einer "Langzeitlagerung" wieder flott gemacht und mit einem Haifischmaul versehen. Die nun auf einem Telegram-Kanal veröffentlichen Bilder zeigen einen Jet mit installierten AGM-88-Flugkörpern. Die HARM (High-speed Anti-Radiation Missile) dient zur Bekämpfung gegnerischer Flugabwehrstellungen und wird seit Sommer 2022 auch von der Ukraine eingesetzt. Entsprechende Raketen hatten die USA geliefert. Auch die Bundeswehr verfügt über AGM-88 für den Tornado.

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Integration in Sowjet-Jet


Allerdings dürfte es nicht einfach gewesen sein, das Waffensystem in das analoge Cockpit der MiG-29 zu integrieren. Unklar ist auch, wie die Zielfindung und Zuweisung funktionieren. In einem von den ukrainischen Streitkräften veröffentlichten Video ist auch ein Tablet zu sehen, das hier vielleicht eine Rolle spielt. Im September 2022 tauchte auch ein Foto einer Suchoi Su-27 mit zwei HARM unter der Tragfläche auf.

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Reserve unter freiem Himmel?

Vom äußeren Zustand her sieht es so aus, als ob die nun wieder aufgearbeitete MiG-29 länger im Freien gestanden hat. Zumindest vor Beginn des Krieges hatte die Ukraine mehrere außer Dienst gestellte Exemplare auf einem Flugplatz abgestellt, wie Satellitenbilder zeigen. Zuwachs bekam das Land auch von anderen europäischen Betreibern: Im März vergangenen Jahres hatte die Slowakei die ersten vier der versprochenen 13 Fulcrums an die Ukraine übergeben. Auch Polen schickte erste Jets. In diesem Jahr sollen auch die ersten F-16 Fighting Falcons zum Einsatz kommen.

© Google Maps/CNES, Airbus, European Space Imaging, Maxar

Vor dem Krieg hatte die Ukraine zahlreiche MiG-29 im Freien abgestellt.

Wild-Weasel-Tradition

Der Name "Wild Weasel" hat sich seit dem Vietnam-Krieg bei der US Air Force für Besatzungen und Flugzeuge eingebürgert, die zur Unterdrückung der gegnerischen Luftabwehrstellungen dienen. Der Name stammt vom ersten Projekt der USAF zur Bekämpfung feindlicher Flugabwehrraketen aus dem Jahr 1965. Das erste Wappen trägt angesichts der Gefährlichkeit der Mission die Abkürzung "YGBSM" für "Du willst mich wohl verarschen" (You Gotta Be Shittin' Me).

© US Air Force/David F. Brown 5 Bilder

Schließlich mussten die Kampfflugzeuge direkt auf die gefährlichen Raketen und ihre Abschussstellungen zufliegen. Im späteren Verlauf entwickelten sich das am Bug aufgemalte Haifischmaul und der "WW"-Tailcode zu den Markenzeichen der amerikanischen Weasels. Aber auch beispielsweise die italienischen Tornado ECR tragen heute noch ein "Sharkmouth".

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