Hilfsflüge: Die erste deutsche Hercules ist unterwegs nach Gaza

Zum Abwurf von Hilfsgütern
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Die erste deutsche Hercules ist unterwegs nach Gaza

© Lockheed Martin 16 Bilder

Wenige Stunden nach der Bekanntgabe, deutsche Hilfsflüge in den Gazastreifen zu entsenden, ist die erste C-130J Hercules der Luftwaffe bereits auf dem Weg. Auch wenn das Abwurfsystem der C-130J von deutscher Seite noch gar nicht zugelassen ist.

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Noch ist die Flotte nicht vollständig, aber die "Hercs" der Luftwaffe kamen schon gut herum. Zusammen mit den Maschinen der französischen Armée de l'Air waren sie zum Beispiel im vergangenen Jahr beteiligt, als es um die Rückführung von Militärmaterial aus Mali und dem Niger ging. Was nun ansteht, ist allerdings eine Premiere für das neueste Transportflugzeug der Bundeswehr: Erstmals sollen die Hercules der Luftwaffe humanitäre Hilfsgüter in einem Kriegsgebiet aus der Luft abwerfen.

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Abflug nach Jordanien

"Die Bundeswehr wird sich an der von Jordanien initiierten Luftbrücke für Gaza beteiligen", verkündete das Bundesverteidigungsministerium am 13. März. Zwei C-130J-30 des deutsch-französischen Geschwaders "Rhein/Rhîn" aus Évreux sollen für diese Aufgabe abkommandiert werden. Nur wenige Stunden später, noch am selben Abend, hob auch schon das erste Flugzeug von seinem Heimatstandort in der Normandie ab. Nach einem Zwischenstopp in Toulouse, wo Fallschirme und Packmaterial abgeholt werden, finden sich Flugzeug und Crew zunächst in Jordanien ein. Von dort aus sollen die Gaza-Hilfsflüge, bei denen Lebensmittel und dringend benötigte Medikamente abgeworfen werden, plangemäß Ende der Woche starten.

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Noch keine deutsche Zulassung

Die deutschen C-130J können laut Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius pro Flug 18 Tonnen Hilfsgüter in die von Krieg und Verwüstung gezeichnete Region bringen. Die Flüge seien "nicht ungefährlich", betonte Pistorius in seiner Stellungnahme, schob aber direkt nach: "Die dafür vorgesehenen Crews sind für entsprechende Verfahren ausgebildet und sehr erfahren."

Derweil gab Oberst im Generalstabsdienst Arne Collatz bei der Bundespressekonferenz am 13. März in Berlin auf Nachfrage bekannt, dass es für das Lastenabwurfsystem der C-130J derzeit noch gar keine deutsche Zulassung gibt. Hier komme jedoch der Faktor zum Tragen, dass es sich beim Hercules-Geschwader um eine deutsch-französische Einheit handelt: "Die Franzosen haben sehr wohl schon Erfahrungen, sowohl mit der Technik als auch mit dem Verfahren an sich und wir freuen uns, dass wir davon profitieren können", unterstrich Collatz. Zudem könne der Inspekteur der Luftwaffe formell auch eine Sondergenehmigung für den Einsatz erteilen.

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