Adaptive Flügelhinterkanten und neuartige Fahrwerksverkleidungen könnten den Lärm anfliegender Flugzeuge verringern. Die NASA hat die Technologien kürzlich mit einer Gulfstream GIII getestet.
Im Oktober hat die NASA eine Serie von Flugtests abgeschlossen, bei denen lärmreduzierenden Technologien untersucht wurden. Die Testflüge fanden am Armstrong Flight Research Center der NASA in Edwards, Kalifornien statt. Zum Einsatz kamen zwei Gulfstream GIII, eine herkömmliche und eine modifizierte.
Im Fokus der Tests stand die Lärmreduzierung beim Landeanflug durch adaptive Flügelhinterkanten und eine neue Verkleidung des Fahrwerks und des Fahrwerksschachts. Für die Lärmmessung stellten die Forscher 189 Mikrofone in einem Feld von rund 75 Metern Durchmesser am Rogers Dry Lake auf. Nach Abschluss der Tests analysieren die NASA-Wissenschaftler nun die gesammelten Daten, um herauszufinden, wie viel Anteil die beiden Technologien zur Lärmreduzierung beitragen. Die ersten Anhaltspunkte seien aber vielversprechend, so die NASA.
Die von NASA Langley entwickelte Fahrwerksverkleidung ist an der Frontseite mit zahlreichen kleinen Löchern durchsetzt, durch die Luft strömen kann. Computersimulationen und Windtunneltests haben laut NASA bereits gezeigt, dass sich so der Lärm verringern lässt.
Die adaptive Flügelhinterkanten sind bereits seit einigen Jahren im Flugtest bei der NASA. Sie könnten in künftigen Flugzeugen Landeklappen ersetzen. Ursprünglich wurden sie entwickelt, um den Luftwiderstand und damit den Treibstoffverbrauch zu reduzieren. Doch sie verringern als Nebenprodukt auch den Lärm beim Landeanflug, weil es anders als bei herkömmlichen Klappensystemen keine Spalte gibt.
Nach Meinung der NASA könnten die beiden Technologien innerhalb der kommenden zehn Jahre in der Luftfahrt eingesetzt werden, auch an Verkehrsflugzeugen.
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