Das DLR nutzte seine TecDays 2025 im alten Plenarsaal in Bonn zur Übergabe eines Vertrags an die The Exploration Company für die Nutzung der Weltraumkapsel Nyx zur Forschung in der Schwerelosigkeit. Vier Millionen Euro werden investiert.
Eine kleinere Version der Kapsel mit einem Durchmesser von 2,5 Metern soll voraussichtlich im Juni 2025 mit der Falcon 9 von SpaceX zum ersten Mal mit Kundennutzlasten in dem Demo-Flug "Mission Possible" in den Weltraum gebracht werden.
Ab 2028 soll die Raumkapsel dann im Rahmen einer Transportmission der Europäischen Weltraumorganisation ESA die Internationale Raumstation ISS mit Gütern versorgen, während des Fluges sollen gleichzeitig wissenschaftliche Experimente durchgeführt werden. Damit wird TEC die erste europäische und einzige deutsche Firma sein, die derartige Flüge anbieten wird, heißt es.
Aktuell gibt es keine europäische Fluggelegenheit für Experimente, die größere Anlagen über 100 Kilogramm benötigen. Insbesondere Transportflüge zur ISS werden derzeit nur von außereuropäischen Anbietern durchgeführt, auch Wiedereintrittskapseln sind europaweit nicht verfügbar. Hier soll die Nyx-Kapsel eine wichtige Lücke für europäische Bedarfe füllen.
Wichtig ist dabei laut DLR dass die Weltraumagentur nicht als Komplettfinanzier sondern nur als Kunde für eine Dienstleistung auftritt. Dies entspricht dem Plan, vermehrt nur als Ankerkunde zu agieren, womit man die Kommerzialisierung der Weltraumaktivitäten voranbringen will. Es geht auch darum, die Vorbereitungen für die Zeit nach der Verfügbarkeit der Internationalen Raumstation voranzutreiben.
Was die Demo-Mission "Mission Possible" im Juni 2025 betrifft wird ein Kooperationsexperiment der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg und des DLR Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin an Bord sein. Im Projekt "RayPairNyx" werden Schimmelpilzsporen im Weltraum untersucht. Während des Testflugs soll dabei die Auskeimung von strahlungsgestressten Schimmelpilz-Sporen in Mikrogravitation analysiert werden, um das Verständnis grundlegender Mechanismen auf genetischer und metabolischer Ebene zu erweitern.
Die endgültige Nyx-Kapsel wird einen Durchmesser von vier Metern haben und insgesamt 4000 Kilogramm Ladung in mehreren Experimenten befördern können (3000 kg für die Rückkehr zur Landung). Da sie unbemannt fliegt,sind nur automatisierte Nutzlasten möglich. Nyx ist als "Freeflyer" für den unabhängigen Betrieb im Orbit ausgelegt. Die Kapsel soll nach wenigen Wochen im All wieder zur Erde zurückkehren, um dann nach einer Aufarbeitung wieder verwendet zu werden.
The Exploaraiton Company verspricht Missionskosten die 25 bis 50 Prozent niedriger liegen sollen als bei anderen Raumkapseln.
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