Der japanische Mondlander "Resilience" ist wahrscheinlich auf dem Erdtrabanten abgestürzt.
Das japanische Unternehmen ispace ist auch beim zweiten Versuch einer Mondlandung gescheitert. Der Lander "Resilience" (Durchhaltevermögen) sollte eigentlich am Donnerstag, 5. Juni um 21.17 Uhr MESZ im Mare Frigoris auf dem Mond aufsetzen. Allerdings konnte ispace im Anschluss an den Befehl zum Beginn der Landesquenz keine Kommunikationsverbindung zu "Resilience" mehr aufbauen. Um 1 Uhr MESZ am frühen Morgen des 6. Juni erklärte ispace die Mission für beendet.
Für ispace endet damit auch der zweite Versuch einer Mondlandung erfolglos. Der erste Hakuto-R-Lander war am 25. April 2023 auf den Mond gestürzt.
Nach Angaben von ispace begann "Resilience" die Abstiegsphase zunächst wie geplant aus einer Höhe von rund 100 Kilometern auf etwa 20 Kilometer. Anschließend zündete der Lander sein Haupttriebwerk erfolgreich, um abzubremsen. Kurz nachdem die Lage des Landers als annähernd vertikal bestätigt wurde, verlor ispace die Telemetrieverbindung. Es wurden keine Daten übertragen, die auf eine erfolgreiche Landung hindeuteten.
Ursache liegt wohl im Laserentfernungsmesser
Laut einer Pressemitteilung vom frühen Freitagmorgen geht die Missionskontrolle in Tokio davon aus, dass der Laserentfernungsmesser, der den Abstand zur Mondoberfläche messen sollte, nur verzögert valide Messwerte erhielt. Deshalb habe der Lander nicht ausreichend abbremsen können, um eine adäquate Geschwindigkeit für eine Landung zu erreichen. ispace nimmt an, dass "Resilience" hart auf der Mondoberfläche aufgeschlagen ist.
"Angesichts der Tatsache, dass es derzeit keine Aussicht auf eine erfolgreiche Mondlandung gibt, ist es unsere oberste Priorität, die bisher gewonnenen Telemetriedaten zügig zu analysieren und gewissenhaft an der Ermittlung der Ursache zu arbeiten", sagte Takeshi Hakamada, Gründer und CEO von ispace.
"Resilience" war am 15. Januar von Florida aus mit einer Falcon 9 von SpaceX gestartet, zusammen mit dem Blue-Ghost-Lander von Firefly Aerospace. Blue Gost landete am 2. März erfolgreich im Mare Crisium.
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