Die japanische Sonde Hayabusa-2 hat am 22. Februar japanischer Ortszeit zum ersten Mal erfolgreich Proben von der Oberfläche des Asteroiden Ryugu eingesammelt. Im April sollen ein weiteres Mal Proben entnommen werden.
Um Bodenproben von der Oberfläche entnehmen zu können, feuerte ein Impactor an Bord von Hayabusa-2 ein Projektil ab, um einen künstlichen Krater zu erzeugen. Das dadurch abgesprengte Material wurde in einem trichterförmigen Sammler aufgefangen und wird zu Missionsende zur Erde zurückgebracht.
Verfolgung der Landung via Twitter
Die japanische Raumfahrtagentur JAXA begleitete den Prozess auf Twitter. Dort wurde bekanntgegeben, dass das Projektil den Befehl zum Feuern erhalten habe, die Sequenz normal ablaufe und auch der Status des Raumschiffs im normalen Bereich seien. Anhand dieser Daten schlossen die Verantwortlichen auf eine erfolgreiche Landung und verkündeten dies auf der Social Media-Plattform.
Die Telemetriedaten standen während der Landung, wie im Vorfeld erwartet, für circa 30 Minuten nicht zur Verfügung. Zwischen der Meldung, dass die Daten wieder empfangen werden können und der ersten Verkündung der erfolgreichen Landung lagen noch einmal rund 45 Minuten. Die offizielle Bestätigung auf Twitter folgte mit den Worten „Everyone, we did it!!!“ (zu Deutsch etwa: An alle, wir haben es geschafft!!!)
Doch der Besuch währte nur kurz: Nach ihrer Stippvisite ist die Sonde wieder in einen Orbit um Ryugu zurückgekehrt. Im April diesen Jahres soll es eine weitere Annäherung an den Asteroiden geben und so Material aus einer tieferen Schicht gesammelt werden. Ende 2019 soll die Sonde den Asteroiden wieder verlassen und ein Jahr darauf zur Erde zurückkehren. Dabei wird sich Hayabusa-2 in einem Orbit bewegen, der sie fast einmal um die Sonne führen wird.
Erkenntnisse zum Asteroidenaufbau erhofft
Die am 3. Dezember 2014 gestartete Mission geht Fragen über die Entstehung des Sonnensystems nach: Interaktionen zwischen Mineralien, Wasser und organischen Materialien sollen näher betrachtet werden. Durch die Untersuchung der inneren Asteroidenstruktur und dem Material unter der Oberfläche erhoffen sich die Wissenschaftler Informationen über den Prozess der Formierung eines Asteroiden. Aus technischer Sicht dient die Mission zur Erprobung der Technologie zur Rückführung von Proben. Schlussendlich soll mit dem Einsatz des Impactors die Demonstraton erfolgen, wie dieses Instrument zum Sammeln von Bodenproben verwendet werden kann.
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