Wer baut den nächsten Mondrover?

NASA-Aufträge
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Wer baut den nächsten Mondrover?

© NASA

Drei Konsortien sollen für die NASA ein Lunar Terrain Vehicle entwickeln. Am Ende bekommt aber nur einer den Auftrag für die Bereitstellung von Mondrover-Dienstleistungen bei den Artemis-Missionen.

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Die NASA hat Intuitive Machines, Lunar Outpost und Venturi Astrolab damit beauftragt, ihre Konzepte für einen Mondrover weiterzuentwickeln. Astronauten sollen das sogenannte Lunar Terrain Vehicle (LTV) bei künftigen Artemis-Missionen zur Fortbewegung auf der Mondoberfläche und für die Durchführung von Forschungsaufgaben nutzen. Erstmals soll ein LTV bei Artemis V zum Einsatz kommen. Die Mission ist derzeit für das Jahr 2029 geplant.

Jeder der drei Anbieter soll nun zunächst eine Machbarkeitsstudie durchführen. Innerhalb eines Jahres soll ein System entwickelt werden, das die Anforderungen der NASA in der Projektphase der vorläufigen Designreife erfüllt. Anschließend folgt eine Ausschreibung für eine Demonstrationsmission, bei der ein LTV auf die Mondoberfläche gebracht wird, um seine Leistung und Sicherheit im Vorfeld von Artemis V zu validieren. Nur ein Anbieter soll den Auftrag für die Demomission erhalten. Die NASA will im Anschluss weitere Aufträge für die Bereitstellung von Mondrovern bis 2039 erteilen. Der Vertrag hat einen potenziellen Gesamtwert von 4,6 Milliarden US-Dollar für alle Aufträge.

© Intuitive Machines

Intuitive Machines geht mit dem "Moon RACER" ins Rennen.

Mondrover soll auch ferngesteuert fahren

Hinter den Anbietern stehen jeweils Konsortien aus mehreren Firmen. Intuitive Machines hat sich mit Boeing, Michelin, Northrop Grumman und AVL zusammengeschlossen und bietet seinen Moon Reusable Autonomous Crewed Exploration Rover (RACER) an. Lunar Outpost geht mit Lockheed Martin, General Motors, Goodyear und MDA Space ins Rennen. Das zugehörige Fahrzeug nennt sich Lunar Dawn LTV. Und Venturi Astrolab schließlich entwickelt zusammen mit Axiom Space und Odyssey Space Research den FLEX-Rover (Flexible Logistics and Exploration).

© Lunar Outpost,Lockheed Martin

Das Lunar Dawn LTV von Lunar Outpost.

Der neue Mondrover muss einiges können: Er muss mit den extremen Bedingungen am Mondsüdpol klarkommen und soll über modernste Technologien für Energiemanagement, autonomes Fahren sowie Kommunikation und Navigation verfügen. Zwischen den Artemis-Missionen soll das LTV ferngesteuert für robotische Exploration auf dem Mond genutzt werden. Wenn die NASA keinen Bedarf hat, soll der Anbieter seinen Mondrover auch für kommerzielle Aktivitäten einsetzen können.

© Venturi Astrolab

Der FLEX-Rover von Venturi Astrolab soll Batterien und Räder der monegassischen Firma Venturi bekommen.

"Wir werden das LTV nutzen, um an Orte zu gelangen, die wir sonst nicht zu Fuß erreichen könnten, und so unsere Möglichkeiten zur Erforschung und Erzielung neuer wissenschaftlicher Entdeckungen verbessern", so Jacob Bleacher, leitender Explorationswissenschaftler im Exploration Systems Development Mission Directorate im NASA-Hauptquartier in Washington. "Mit den bemannten Artemis-Missionen und während der Fernoperationen, wenn sich keine Crew auf der Oberfläche befindet, ermöglichen wir Wissenschaft und Entdeckungen auf dem Mond das ganze Jahr über."

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