SLIM ist auf die Nase gekippt - kein Solarstrom

Triebwerksausfall bei der Mondlandung
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SLIM ist auf die Nase gekippt - kein Solarstrom

© JAXA

Kurz vor der Landung ist offenbar eines der beiden Triebwerke ausgefallen. Dennoch hat der japanische Mondlander seine Hauptmission erfüllt.

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Japan hat mit seinem "Smart Lander for Investigating Moon" (SLIM) eine Präzisionslandung auf dem Mond hingelegt. Die Daten des Landers hätten bestätigt, dass der Landepunkt lediglich 55 Meter östlich der angepeilten Landestelle liege. Das teilte die japanische Raumfahrtbehörde JAXA bei einer Pressekonferenz am frühen Donnerstagmorgen mit. Damit habe man das Ziel erreicht, eine Landung mit einer maximalen Abweichung von 100 Metern zu schaffen.

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SLIM war am 19. Januar erfolgreich auf dem Mond gelandet und die JAXA konnte anschließend auch mit dem Raumfahrzeug kommunizieren. Allerdings erzeugten die Solarzellen keinen Strom und SLIM wurde knapp zweieinhalb Stunden nach der Landung ausgeschaltet – bei einem Batterieladestand von zwölf Prozent. Damit will sich die JAXA die Möglichkeit offen halten, einen Neustart zu versuchen, sobald die Sonne auf dem Mond von Westen her scheint. Denn in diese Richtung sind die Solarpaneele ausgerichtet. Man habe alle technischen Daten der Navigationsführung sowie die Aufnahmen der Navigationskamera vom Abstieg herunterladen können, so die JAXA.

Landung mit nur einem Triebwerk

Am Donnerstag veröffentlichte die JAXA ein Foto des Landers auf der Mondoberfläche. Darauf ist zu erkennen, dass SLIM nicht in der geplanten Position "auf allen Vieren" auf der Landestelle steht, sondern nach vorne umgekippt ist. Die Aufnahme stammt von LEV-2 (Lunar Excursion Vehicle-2), einem von zwei Mini-Rovern, die SLIM kurz vor der Landung abgeworfen hat. Die Daten des Landers zeigen nach Angaben der JAXA, dass kurz vor der Landung in einer Höhe von rund 50 Metern der Schub eines der beiden Haupttriebwerke verloren ging.

"Unter diesen Umständen identifiziert die Software an Bord von SLIM selbständig die Anomalie und während die horizontale Position so gut wie möglich gesteuert wurde, setzte SLIM den Abstieg mit dem anderen Triebwerk fort und bewegte sich allmählich Richtung Osten. Die Sinkgeschwindigkeit zum Zeitpunkt des Bodenkontakts betrug etwa 1,4 m/s oder weniger, was unterhalb des Auslegungsbereichs lag. Bedingungen wie die Quergeschwindigkeit und die Fluglage lagen jedoch außerhalb des Auslegungsbereichs", so die JAXA in einer Pressemitteilung. Man nehme an, dass das Grund dafür ist, dass SLIM anders als geplant auf der Mondoberfläche zum Stehen kam. Die Ursache für den Ausfall des Haupttriebwerks wird jetzt untersucht.

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