US-Küstenwache transplantiert Rettungshubschrauber-Innereien

Transplantation für Rettungshubschrauber
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US-Küstenwache verpasst MH-60T-Helis neues Skelett

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Die US Coast Guard will die MH-60T Jayhawk noch 20 Jahre fliegen und greift zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Damit wird die Luft für die MH-65 Dolphin knapp.

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Die US-Küstenwache bleibt der MH-60T treu: Die Jayhawk soll bis ins Jahr 2040 und länger zu Rettungseinsätzen zur Verfügung stehen. Dazu läuft ein auf zehn Jahre angelegtes Lebensdauer-Verlängerungs-Programm, da sich viele Hubschrauber schon dem maximalen Strukturlimit der Zelle von 20.000 Flugstunden nähern. Dabei geht die Coast Guard einen ungewöhnlichen Weg: Sie kauft neu gefertigte Zellen und verpflanzt die Systeme der bestehenden Helikopter.

© Sikorsky

Den ersten Austauschrumpf hat Sikorsky Ende November an die Küstenwache übergeben.

Erster Rohbau fertig

Ende November hatte Sikorsky den ersten Austauschrumpf an die Küstenwache übergeben. In diesem Monat will das für die Instandsetzung der Flotte zuständige Aviation Logistics Center der Coast Guard in Elizabeth City, North Carolina, mit der umfangreichen Transplantation der Systeme beginnen. Sikorsky liefert insgesamt 45 solcher Zellen – bis 2027 zwölf pro Jahr. Der Wert des Vertrages beträgt 374 Millionen Dollar. Aktuell haben die MH-60T im Durchschnitt 16.000 Flugstunden auf dem Buckel. Die Struktur leidet besonders unter dem häufigen Kontakt mit Salzwasser. Die erste "neue" MH-60T soll Mitte nächsten Jahres fertig sein.

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Die Arbeiten erfolgen bei der Wartungseinrichtung der Küstenwache in Elizabeth City, North Carolina.

MH-60T-Flotte wächst

Die Jayhawks bekommen bald Gesellschaft in Form von 20 gebrauchten Seahawks der US Navy. Langfristig will sich die Küstenwache nämlich auf ein Muster konzentrieren, und zwar das Sikorsky-Produkt. Seit ihrer Indienststellung bei der Küstenwache in den 90er Jahren hat die H-60-Flotte mehr als 11900 Leben gerettet. Dabei flogen sie 730.430 Flugstunden ins 48.300 Einsätzen. Aktuell besteht das Inventar aus 48 MH-60T. Die Zahl soll auf 127 Maschinen steigen.

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In Zukunft will die US-Küstenwache auf die MH-65 Dolphin verzichten.

Abschied von der MH-65

Damit dürfte sich die Karriere der bewährten MH-65 Dolphin dem Ende zuneigen. Aktuell verfügt die USCG noch über 98 Exemplare. Wann der Übergang abgeschlossen sein soll, ist noch offen. Auf jeden Fall dürfte es einige Zeit dauern, denn die zusätzlichen SH-60 müssen erst auf den aktuellen Jayhawk-Stand gebracht werden. Und das Lebensdauerverlängerungsprogramm der MH-65E endet erst nächstes Jahr – also noch viel Spielraum für den Delphin.

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