Die afghanische Staats-Airline Ariana hat eine Angebotsaufforderung für drei A330-200 veröffentlicht. Sie sollen den Neustart auf der Langstrecke vorantreiben. Neben zwei Passagierjets möchte Ariana ihre Flotte auch mit einem Frachter erweitern.
Der staatlichen Fluggesellschaft mit Sitz in Kabul kann es bei ihrer Flottenerweiterung gar nicht schnell genug gehen. Für die Großraumjets, von denen zwei als Passagiermaschinen und eine als Frachter fungieren sollen, ist eine Angebotsfrist bis zum 8. Juli 2022 angesetzt. Die Auslieferung solle nach Vertragsunterzeichnung innerhalb der nächsten 60 Tage in die Türkei oder die Vereinigten Arabischen Emiraten erfolgen. Die drei gesuchten A330-200 sollen nicht älter als 20 Jahre sein und ein C-Check dürfe nicht in den nächsten sechs Monaten oder vor Ablauf von 1.000 Flugstunden fällig werden, betonte das Unternehmen in seinem "Request for Porposal". Bezüglich der Kabinenausstattung gab die Airline keine Präferenzen an.
Ariana Afghan Airlines will ihre Flotte aufstocken.
Ariana will ihr Netz erweitern
Ariana bedient regulär Strecken sowohl im afghanischen Inland als auch nach Saudi-Arabien, in die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei, den Iran sowie nach Russland. Der Plan sei, mit den neuen Flugzeugen das Streckennetz zu erweitern und auch wieder Flüge nach Indien, China und Kuwait anzubieten, heißt es. Da Ariana Afghan Airlines auf der "Schwarzen Liste" der EU steht, darf sie aktuell nicht in den europäischen Luftraum einfliegen.
Momentan umfasst die Flotte des afghanischen Flag Carriers insgesamt drei Flugzeuge – darunter ein Airbus A310-304, welcher nach einem C-Check erst vor Kurzem wieder in Dienst ging, sowie zwei Boeing 737-400. Eine 737-500, Kennzeichen YA-FGA, ist gegenwärtig an Bakhtar Afghan Airlines vermietet. Der Ariana-Vorsitzende Mohammad Nader Omar soll gegenüber lokalen Medien gesagt haben, dass sich die Fluggesellschaft parallel auch in der Endphase des Erwerbs einer weiteren 737-500 befinde, schreibt das Portal CH-Aviation.
Neben zwei Passagier-A330 will Ariana auch einen A330-Frachter einflotten.
"Taliban-Airline"
Dass Ariana ihre Flotte jetzt erneuern und vergrößern möchte, dürfte auch daran liegen, dass die staatliche Airline seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August 2021 eine Quasi-Monopolstellung einnimmt. Ausländische Fluggesellschaften dürfen nicht mehr im Land operieren, daher ist die afghanische Privat-Airline Kam Air die einzige Konkurrenz. Die bereits erwähnte Bakhtar Afghan Airlines gehört ebenfalls dem Staat. Sie wurde erst 2020 offiziell wiedergegründet und bedient ausschließlich Inlandsziele.
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