Comac ARJ21 testet Starts auf 4411 Metern am höchsten Airport der Welt

Am höchsten Airport der Welt
:
Comac ARJ21 testet Starts auf 4411 Metern

© Comac

Chinas Flugzeugbauer Comac testet seine ARJ21 unter Extrembedingungen: Am Flughafen Daocheng-Yading musste sich der Zweistrahler bei Starts und Landungen mehr als 4400 Meter über dem Meer beweisen. Daocheng-Yading gilt als der höchstgelegene zivile Airport weltweit.

Kompletten Artikel anzeigen

China ist alles andere als flach. Vor allem im Westen prägen üppige Gebirge die Landschaft, mit Dörfern und Regionen, die vom Rest des Landes oft schwer zu erreichen sind. Wenig verwunderlich daher, dass kein Land weltweit über mehr zivile Flughäfen verfügt, die höher als 1500 Meter liegen, als das Reich der Mitte. 36 sind es an der Zahl. 19 davon liegen sogar auf über 2400 Metern und gelten damit als so genannte Hochplateau-Flughäfen. Eine Infrastruktur, die an den Inlandsflugverkehr besondere Herausforderungen stellt – und die Flugzeuge erfordert, denen beim Operieren von den Gebirgs-Airports nicht die Puste ausgeht.

© Comac

Die ARJ21 B-001P beim Start vom 4411 Meter hoch gelegenen Airport Daocheng-Yading. Anschließend ging es nach Schanghai zurück.

Höhentauglicher Regionaljet

Dass die Comac ARJ21 diesen Herausforderungen gewachsen ist, hat sie in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen. In den Jahren 2013 und 2017 absolvierten ARJ21-Prototypen mehrere "Höhentrainings" auf Airports wie Golmud (2842 Meter über dem Meeresspiegel) oder Huatugou (2905 Meter). Im August des vergangenen Jahres schickte Comac eine ARJ21 außerdem auf eine dreitägige Promotour zu insgesamt acht Flughäfen im Hochgebirge Südwestchinas.

© Karl Schwarz 13 Bilder

Start auf dem Hochplateau

So hoch hinauf wie das Testflugzeug 103 mit dem Kennzeichen B-001P hat sich bislang aber keine ARJ21 gewagt. Von Chengdu aus steuerte der Zweistrahler am gestrigen Donnerstag den Flughafen Daocheng Yadin in der Provinz Sichuan an. Der liegt satte 4411 Meter über dem Meer und gilt derzeit als der höchstgelegene zivile Airport auf dem gesamten Globus. Mit dem Test wollte Comac nach eigenen Angaben die Start- und Landefähigkeit des Flugzeugs beim Einfliegen in einen Hochplateau-Flughafen unterstreichen. Schließlich soll der erste in China entwickelte Regionaljet bei der besseren Erschließung Südwestchinas eine Schlüsselrolle spielen.

Erwartungen voll erfüllt

Flughäfen in großer Höhe zeichnen sich durch dünne Luft, komplexes Gelände und wechselhaftes Wetter aus. "Das bedeutet, dass Flugzeuge eine höhere Leistung und entsprechende operative Fähigkeiten besitzen müssen", erklärt Comac. Der erfolgreiche Testflug am 30. Juli habe nicht nur bewiesen, dass die ARJ21-700 diese Voraussetzungen bestens erfülle, sondern zugleich die zulässige maximale Start- und Landehöhe des Regionaljets deutlich nach oben geschraubt, so der Hersteller weiter.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 GBU-57 erreicht Ziele bis in 60 Meter Tiefe Welche Alternativen hat Israel zur US-Monster-Bombe? 2 Muss die USAF mehr B-21 Raider kaufen? Der „neue“ B-52-Bomber macht weiter Probleme 3 Operation Rising Lion Warum Irans Luftwaffe keine Chance gegen Israel hat 4 „Super-Rafale“ F5 in Le Bourget Dassault zeigt die Rafale der Zukunft - mit Rumpftanks 5 Ende für F-14-Kampfflugzeug-Legende? Israel nimmt Tomcat-Flotte des Irans ins Visier