Geringe Nachfrage: Lufthansa macht sich im Winter klein

Anhaltende Buchungsflaute
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Lufthansa macht sich im Winter klein

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Die Krise radiert alle Winter-Planungsannahmen der Lufthansa aus. Die Airline nimmt kurzfristig "zahlreiche Flugstreichungen" vor – und passt damit das Angebot der Entwicklung an. Auch Tochter Swiss verzeichnete zuletzt deutlich weniger Buchungen als erwartet.

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Der Winter bringt keine Normalisierung – Lufthansa hat den Winterflugplan kurzfristig an das eingetrübte Umfeld angepasst. "Dabei kommt es zu zahlreichen Flugstreichungen", bestätigte Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow aero.de am Mittwoch. Dem Konzern fehlen Buchungen. "Während die bisherige Annahme für das vierte Quartal 2020 von einem durchschnittlichen Produktionsniveau von 50 Prozent des Vorjahreswerts ausgegangen war, wird im aktuellen Winterflugplan für das vierte Quartal das Angebot voraussichtlich nur noch bei bis zu 30 Prozent liegen", sagte Jachnow. Mit der Korrektur werden "Neubuchungen auf dem angepassten und reduzierten Flugplan basieren", sagte der Sprecher. "Zusätzliche Streichungen werden damit unwahrscheinlicher."

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Die Buchungen bei Lufthansa laufen noch immer schleppend. Die Airline schrumpft im Winter das Angebot stärker als geplant.

"Jenseits von Gut und Böse"

Auch die Schweizer Tochter Swiss hat ihre Angebotsplanung nachgestellt. "Seit dem Ende der Sommerferien Mitte August ist die Nachfrage deutlich zurückgegangen", zitiert die "Luzerner Zeitung" Swiss Netzwerk-Chef Michael Trestl. Statt der zunächst vorgesehenen 40 Prozent wird auch Swiss im Winter nur 30 Prozent des Normalangebots fliegen. Noch drastischer die Einschnitte auf der Langstrecke, die bei Swiss im Winter auf 23 Prozent des Vorkrisenniveaus zurückfällt. Insbesondere die Auslastung der Nordamerika-Linie ist laut Trestl derzeit "jenseits von Gut und Böse".

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Swiss setzt auf Langstrecken derzeit verstärkt auf die A340. Alle fünf Exemplare in der Flotte sind aktiv.

Langstrecke bleibt größtes Sorgenkind

Im Oktober nimmt Swiss mit Boston – motiviert durch gute Frachtbuchungen – dennoch ein weiteres USA-Ziel wieder auf. Ab März 2021 will Swiss außerdem wieder dreimal pro Woche nach Los Angeles und Miami fliegen. Noch in diesem Jahr startet Swiss Linien nach Johannesburg und Dubai – die Strecken sind derzeit ein kleiner Lichtblick für den gebeutelten Lufthansa-Verbund. "Mittelfristig soll Dubai von Zürich aus mindestens fünfmal wöchentlich angebunden werden", teilte Swiss in dieser Woche mit. Lufthansa hat wegen steigender Nachfrage ihre Dubai-Flüge im September wieder hochgefahren und rechnet sich auch in Afrika Chancen aus. Im Oktober werden etwa Johannesburg und Kapstadt in Südafrika wieder angeflogen.

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