Russland schickt Prototyp der MS-21 in Rente
Während die Arbeiten an der ersten MS-21 mit vorwiegend russischer Ausrüstung fieberhaft weiterlaufen, stellen die Flugzeugbauer schon einen Prototyp außer Dienst. Am Donnerstag startete er zu seinem vielleicht letzten Flug.
Ehrgeizig ist noch untertrieben für den Plan, in den kommenden acht Jahren 1036 neue Verkehrsflugzeuge zu bauen. Auch die Forderungen nach rein russischer Ausrüstung macht den Zeitvorgaben immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Der Erstflug der MS-21 (Kennung 73055) mit Systemen vorrangig aus heimischer Produktion ist weiter für den 30. Juni vorgesehen. "Nach dem derzeitigen Stand der Arbeiten ist der Zeitplan eng, aber machbar", hatte Jakowlew-Vizechef Anatoli Gaidansky noch im April mitgeteilt.
Zurück ins Werk
Keine Aktien mehr im Airliner-Programm scheint dagegen die MS-21-300 mit der Kennung 73053 zu haben. Ein Team von Jakowlew-Technikern überführte den Jet am 30. Mai von Schukowski nach Irkutsk. Dort soll das Flugzeug laut dem Gromow-Institut eingelagert werden. Die Flugdauer betrug 67 Minuten und fand in einer Höhe von rund 3000 Metern bei einer Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h statt. Als Begleitung diente ein Jak-130-Strahltrainer.
Die 73053 diente vor allem zur Erprobung der (westlichen) Avionik der MS-21.
Prototyp mit "falscher" Avionik
Die 73053 (MS0003) hatte ihren Erstflug am 12. Mai 2018 absolviert. Während des Erprobungsprogramms diente sie unter anderem zu Tests der Avionik, die zu diesem Zeitpunkt noch von westlichen Firmen kam. Daher lässt sich die Maschine vermutlich für die aktuellen Projekte nicht mehr verwenden macht. Eine Umrüstung auf russische Produkte ist scheinbar nicht vorgesehen.
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