BDLI: Mehr Beschäftigte in der Branche

BDLI-Zahlen für 2022
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Mehr Beschäftigte in der Branche

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Die Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland hat laut Branchenverband BDLI im zurückliegenden Geschäftsjahr begonnen, sich von der Corona-Krise zu erholen. Es wurde erheblich mehr Umsatz verbucht und es gab mehr Beschäftigte.

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Die Umsätze im vergangenen Jahr entsprechen mit 39 Mrd. Euro einer deutlichen Steigerung (2021: 31,4 Mrd. Euro). Diese positive Entwicklung geht aber nur zum Teil auf die gestiegenen Auslieferungen der Airbus-Flugzeugfamilie zurück. Wesentlich war auch der Effekt eines ca. 12 Prozent günstigeren US-Dollar- Wechselkurses, sagt der BDLI (Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie). Die Gesamtzahl der direkt Beschäftigten stieg um 5000 auf 105000 (2021: 100000).

Im zivilen Bereich lag der Umsatz 2022 bei 28 Mrd. Euro (Vorjahr 22 Mrd. Euro). Die Zahl der direkt Beschäftigten lag bei 73000 (2021: 69000). Das Segment der militärischen Luftfahrtindustrie verzeichnete einen leichten Umsatzzuwachs von 8,4 Mrd. Euro (2021: 7 Mrd. Euro) bei ebenfalls leicht erhöhter Beschäftigung um 5 Prozent auf 23000 (2021: 22000).

Auch die Umsätze in der Raumfahrtindustrie sind mit 2,6 Milliarden Euro (2021: 2,4 Mrd. Euro) leicht gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten ist hingegen um 3 Prozent auf 9000 Beschäftigte (2021: 9300) zurückgegangen. Dies steht insbesondere im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Übergang von der Ariane 5 zur neuen Ariane 6-Trägerrakete.

Die industrieeigenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung liegen weiterhin auf hohem Niveau: Sie umfassten ein Volumen von knapp 3 Mrd. Euro; diese Zahl entspricht einem Anteil von 7 Prozent des Branchenumsatzes. Fast drei Viertel der Wertschöpfung (73 Prozent) gehen in den Export.

BDLI-Präsident Dr. Michael Schöllhorn sagte: "Die Luft- und Raumfahrt ist eine der wenigen Industrien, in denen Deutschland und Europa heute weltweit führend und zukunftsfähig sind. Mit technologischen Quantensprüngen wie dem geplanten klimaneutralen Flugzeug ZEROe und dem zukünftigen europäischen Luftkampfsystem FCAS wollen wir diese Innovationsfähigkeit weiter stärken. Dazu zählt auch das Europäische Servicemodul ESM als technologisches Herzstück der Artemis-Mission, die nach vielen Jahren die Menschheit wieder zum Mond bringt."

Es gibt allerdings auch viele Probleme. Zum Beispiel ist es aus Sicht des BDLI "erforderlich, dass die Zeitenwende jetzt mit konkreten Aufträgen bei den heimischen Unternehmen ankommt. Statt auf Sicht fliegen zu müssen benötigt die deutsche militärische Luftfahrtindustrie eine nachhaltige Industriestrategie in Verbindung mit einer Technologiestrategie, auf Basis derer eine nachhaltige, konsequente Weiterentwicklung der Kompetenzen möglich ist."

In der Raumfahrt "gilt es nun, die geplante europäische Satellitenkonstellation IRIS² umzusetzen und dauerhaft den autonomen Zugang zum Weltall zu sichern. Deutschland muss ein attraktiver Partner in europäischen und internationalen Programmen bleiben können. Dies erfordert die Erhöhung der Raumfahrt-Budgets im Nationalen Programm für Weltraum und Innovation auf zunächst 500 Mio. Euro pro Jahr., auch um weiterhin technische Programmentwicklungen vor Ort zu ermöglichen."

Zentral ist es, "die Entwicklung zum klimaneutralen Flugzeug voranzutreiben und zum globalen Hub des klimaneutralen Fliegens zu werden. Deutschland verfügt mit seinen Schlüsselkompetenzen und als Partner in einem starken Forschungs- und Wissenschaftsnetzwerk über hervorragende Voraussetzungen, die Spitze der dazu erforderlichen Technologien und Innovationen anzuführen. Jetzt gilt es, die Infrastruktur und Produktion von klimaneutralen Kraftstoffen voranzutreiben."

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