Ein Airbus A380 von British Airways hatte im Juli bei einem Abflug aus Johannesburg größere Probleme. Die Piloten setzten 17 Minuten nach dem Start einen Mayday-Notruf ab. Ein Zwischenbericht der südafrikanischen Luftfahrtbehörde nennt erste Details.
Johannesburg, 12. Juli 2023: British Airways Flug 56 verlässt den O.R. Tambo International Airport. Der Nachtflug nach Heathrow ist gut gebucht: 429 Passagiere und 24 Crewmitglieder befinden sich an Bord des Airbus A380. British Airways fliegt die Südafrika-Linie täglich. Am 12. Juli endet die Abflugroutine noch im Steigflug – 120 Meilen nördlich vom Johannesburger Flughafen setzen die Piloten auf FL170 einen Mayday-Notruf ab.
"Potenziell lebensbedrohlich"
"Rund 17 Minuten nach dem Start hat die Besatzung einen Notfall gemeldet", heißt es in einem jetzt veröffentlichten Zwischenbericht der südafrikanischen Luftverkehrsbehörde. "Der Funkspruch deutete auf eine potenziell lebensbedrohliche Notlage hin." Die Piloten geben "beißenden Brandgeruch" und "Rauch in Cockpit und Kabine" an die Flugsicherung durch, der Airbus A380 kehrt auf direktem Weg nach Johannesburg um und lässt Treibstoff ab.
Bei British Airways steht die A380 wegen der knappen Slots am Drehkreuz Heathrow hoch im Kurs. Zwölf Maschinen gehören zur Flotte.
Sichere Landung
Nach aktuellem Stand der Ermittlungen griffen die Piloten zur Checkliste für Rauch in Cockpit und Kabine, aktivierten aber nicht die Sauerstoffmasken in der Kabine. 47 Minuten nach dem Start setzt BA56 wieder sicher in Johannesburg auf, entlang der Startbahn haben Feuerwehreinheiten Stellung bezogen und nehmen die G-XLEH in Empfang. Noch auf Runway 21 schalten die Piloten die Triebwerke ab.
Technische Inspektion
Der vorläufige Bericht nennt unter den Insassen keine Verletzten, lediglich ein Passagier habe nach der Landung über "Unwohlsein" geklagt und sei medizinisch betreut worden. Das Flugzeug blieb nach dem mutmaßlichen Fume Event noch 30 Stunden für eine technische Inspektion in Johannesburg.
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