Antonow beansprucht beschlagnahmte russische An-124 für sich

In Toronto beschlagnahmt
:
Antonow rechnet fest mit russischer An-124 aus Kanada

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Der ukrainische Flugzeugbauer Antonow will die in Toronto festgesetzte An-124 der russischen Fracht-Airline Volga-Dnepr für sich haben. Kanada hatte den Riesenfrachter an die Kette gelegt, die Russen wollen ihn zurück. Doch Antonow rechnet weiter fest mit der Maschine.

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In diesem Jahr wird es wohl nichts mehr, aber für 2025 ist die Übergabe schon einkalkuliert: Das Antonow-Management in Kiew erhebt deutliche Ansprüche auf die An-124 mit dem Kennzeichen RA-82078 – jenes Flugzeug aus Russland, das seit Ende Februar 2022 auf dem Flughafen Toronto-Pearson festsitzt. Binnen der nächsten sechs Monate, so heißt es aus der Antonow-Chefetage, werde die kanadische Regierung der Ukraine voraussichtlich grünes Licht erteilen und die russische Antonow, nach einer finalen Bewertung, als "Militärhilfe" übergeben.

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Die An-124 RA-82078 steht seit 27. Februar 2022 zwangsgeparkt in Toronto. Trotzdem soll ihr Zustand angeblich "einwandfrei" sein.

Zwangsgeparkt in Toronto

Spezialisten von Antonow seien bereits in Toronto gewesen und hätten die An-124 inspiziert, heißt es aus Kiew. Dabei habe man festgestellt, "dass sich das Flugzeug in einwandfreiem Zustand befindet." Die RA-82078, eine 1996 im russischen Uljanowsk endmontierte An-124, flog ihr ganzes bisheriges Flugzeugleben für Volga-Dnepr und war am 27. Februar 2022 mit 61 Tonnen Covid 19-Testkits aus China in Toronto gelandet. Aufgrund der kurz darauf verhängten Sanktionen gegen Russland infolge der russischen Invasion in der Ukraine konnte der Riesenfrachter jedoch seinerzeit den Rückflug nicht mehr antreten – und parkt seither auf dem Airport-Gelände im Freien. 2023 beschlagnahmte Kanadas Regierung die Antonow. Als Grundlage diente ein damals neu beschlossenes Gesetz, das die ersatzlose Enteignung russischer Vermögenswerte auf kanadischem Boden ermöglicht.

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Antonow-Drama in Kanada Volga-Dnepr will beschlagnahmte An-124 nicht aufgeben

Ersatz für beschädigte An-124?

Seither avancierte die an der Kette liegende Antonow zum juristischen Zankapfel. Volga-Dnepr sieht sich bestohlen und verklagte die kanadische Regierung auf Herausgabe der Maschine, bisher jedoch ohne Erfolg. Kanadas Premierminister Justin Trudeau bekräftigte im Juni 2024 seinerseits die Absicht, die RA-82078 der Ukraine zuzuschanzen. Als eine Art Reparationszahlung könnte der Frachter dort bei der Antonow-Werksfluggesellschaft Antonov Airlines eine andere An-124 ersetzen, die in den ersten Kriegstagen bei Kampfhandlungen um den Flugplatz Kiew-Hostomel schwer beschädigt worden war.

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