Weltweit schicken Airlines Vierstrahler in Frührente – Emirates schreibt die A380 noch nicht ab. Wie Airlinechef Tim Clark auf einer Onlinekonferenz erklärte, hat die Krise an der Flottenstrategie wenig geändert – zumal sich der designierte A380-Nachfolger verspätet.
Wie die gesamte Branche traf die Pandemie ab Februar 2020 auch Emirates mit voller Wucht. Nach einem bis auf den Frachtverkehr fast völligen Betriebsstillstand von März bis Juni und einer schrittweisen Wiederbelebung der Passage seit Juli setzt Emirates auch wieder A380 ein, unter anderem täglich nach Moskau. Die fünf täglichen A380-Flüge nach London-Heathrow und Manchester hat Emirates wegen neuer Einreisesperren der britischen Regierung hingegen wieder ausgesetzt.
Flaggschiff mit Verfallsdatum
Zur längerfristigen Zukunft der A380 bei Emirates ist bis Mitte der nächsten Dekade ein schrittweiser Ersatz durch die nunmehr erst ab 2024 erwartete Boeing 777-9 geplant. "Wir werden dann eine schlankere, sehr verbrauchseffiziente und umweltfreundliche Flotte haben und ein um 30 Prozent größeres Netzwerk", sagte Clark auf der Onlinkekonferenz des Branchendiensts CAPA. Derzeit hat Emirates 118 A380, fünf weitere wird Airbus noch an die Airline liefern – und das Programm danach einstellen. Ende Oktober 2020 verabschiedete Emirates mit der A6-EDB (MSN013) die erste A380 nach Twente.
Die Flotte ab Mitte der 2030er-Jahre soll aus Boeing 777X, 777-300 und 787 bestehen - und aus Airbus A350.
Weniger 777X, mehr 787
Bei Boeing stehen 126 777X und 30 787-9 für Emirates im Produktionsplan. Nach Medieninformationen peilt Emirates inzwischen jedoch ein Gleichgewicht der neuen Teilflotten an und will 40 bis 50 777X auf die 787 umschreiben. Mit Airbus hat Emirates die Lieferung von 50 A350-900 vereinbart.
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