Gulfstream feiert die Zulassung der G600

FAA gibt grünes Licht
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Gulfstream feiert die Zulassung der G600

© Paul Bowen / Gulfstream 5 Bilder

Gulfstreams G600 hat die Musterzulassung der US-Zivilluftfahrtbehörde FAA erhalten. Damit ist der Weg frei für die ersten Auslieferungen des neuen Jets. Noch in diesem Jahr soll die erste Serienmaschine an ihren künftigen Nutzer übergeben werden.

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Die G600 ist das neue Flaggschiff des Businessjet-Spezialisten aus Savannah (Georgia) und die große Schwester der Gulfstream G500, die ihre Zulassung bereits im Juli 2018 erhalten hatte. Beide Flugzeuge wurden von Gulfstream als Doppelprogramm gelauncht. Dessen zertifizierungsprozess ist mit der Musterzulassung für die G600, die zudem mit der zeitgleich erteilten Produktionszulassung einherging, nunmehr abgeschlossen.

„Ein erstklassiges Flugzeug“ mit Verspätung

Bei Gulfstream zeigte man sich froh und erleichtert über das Ereignis, das den Grundstein legen soll für einen möglichst großen kommerziellen Erfolg des neuen Vorzeige-Jets. Der Hersteller ist gegenüber den ursprünglichen Terminplänen etwas in Verzug – eigentlich hatte man die Musterzulassung für die G600 genau wie für die G500 schon im Jahr 2018 erwartet. Bei den Erprobungsflügen übertrafen sowohl die G500 als auch die G600 jedoch die errechneten Reichweitenparameter. Unter anderem deshalb, und aufgrund der durch den langen „Shutdown“ aller US-Behörden verursachten Einschränkungen bei der FAA verschob sich der Programmablauf nach hinten.

Die Flugerprobung der G600, hier der vierte Prototyp bei seinem ersten Start 2017, dauerte länger als geplant. Vor allem, weil das Flugzeug die Erwartungen übertraf.

Grund zur Beunruhigung sah man bei Gulfstream deswegen nicht: „Die strengen Zulassungsprozesse stellen sicher, dass wir ein erstklassges Flugzeug liefern, das die Erwartungen übertrifft“, hob Gulfstream-Chef Mark Burns hervor. „Wir können es kaum erwarten, das neueste Mitglied unserer Flugzeugfamilie in die Hände unserer weltweiten Kunden zu geben.“ Die erste Auslieferung sei noch in diesem Jahr geplant. An wen die Maschine gehen soll, verriet Burns nicht.

Schon jetzt ein Rekordflieger

Während der Flugerprobung waren die Prototypen der G600 mehr als 3200 Stunden in der Luft. Dazu gesellten sich laut Gulfstream über 100000 „Flugstunden“ im Labor. Zudem stellte die G600 in dieser Zeit nicht weniger als elf Geschwindigkeitsrekorde für Städteverbindungen auf. Alle elf wurden mit einer Reisegeschwindigkeit von Mach 0,90 geflogen. Bei diesem Tempo kann die G600 bis zu 10186 Kilometer weit fliegen. Im Langstreckenmodus mit einer etwas moderateren Geschwindigkeit von Mach 0,85 sind sogar maximal 12038 Kilometer drin. Die Höchstgeschwindigkeit der G600 beträgt Mach 0,925.

Im Cockpit der G600 dominieren große Bildschirme. Auffällig ist zudem das Head-up-Display. Geflogen wird via Sidestick.

Cockpit und Kabine sollen Maßstäbe setzen

Das Innenleben des neuen Gulfstream-Flaggschiffs punktet mit insgesamt zehn Touchscreen-Monitoren im Cockpit und aktiven Steuerelementen. Das Flight Deck der G500 und G600 verfügt zudem über ein Head-up-Display und ist aktuell das modernste, das bisher in einem Businessjet verbaut wurde. Beim Kabinen-Layout haben Kunden die Wahl zwischen drei Varianten. Der Geräuschpegel soll in allen Versionen deutlich unter dem Branchendurchschnitt liegen. Mit Frischluft und 14 großen, ovalen Panoramafenstern möchte Gulfstream den Wohlfühlfaktor auch bei langen Flügen maximieren.

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