Ende Juli nahm Aircalin ihren ersten Airbus A330neo in Empfang, am 3. Oktober den zweiten. Nun sah sich die neukaledonische Fluglinie gezwungen, dieses Flugzeug vorerst zu grounden. Der Grund: Gestank in der Kabine – und akutes Unwohlsein der Insassen.
Gerade einen Monat war die A330-900 mit der Kennung F-ONET im Linieneinsatz. Doch seit dem 29. Oktober hat die Maschine, Taufname „Luengoni“, keine Passagiere mehr befördert. Seit dem letzten planmäßigen Flug von Sydney nach Nouméa parkt „Luengoni“ auf ihrem Heimat-Airport La Tontouta – unterbrochen lediglich von einem Testflug am 8. November. Stattdessen hat Aircalin eine ihrer bereits ausgemusterten A330-200 reaktiviert, die vertretungsweise den Platz ihrer Nachfolgerin einnimmt. Denn die hat ein Geruchsproblem.
Ölgestank in der Kabine
Wie Radio New Zealand unter Berufung auf die Zeitung Nouvelles Caledoniennes berichtet, klagten Aircalin-Besatzungsmitglieder beim bislang letzten Flug über Augenreizungen und Kopfschmerzen, hervorgerufen durch einen nicht näher definierten Ölgestank in der Kabine. Laut Aircalin-Chefin Martine Lagneau sei das Problem vor allem beim Steig- und dann wieder beim Sinkflug der A330neo aufgetreten. Techniker von Airbus sowie vom Triebwerkshersteller Rolls-Royce hätten sich nun auf die Suche nach der Ursache des Gestanks begeben. Bis diese gefunden und das Problem behoben sei, bleibe „Luengoni“ außer Betrieb, heißt es seitens der Airline. Auf den Flugplan habe diese Maßnahme dank der reaktivierten „alten“ A330 keinerlei Auswirkungen.
Eigentlich im Ruhestand, vertretungsweise aber wieder zurück im Dienst: Airbus A330-200 von Aircalin.
Gestank auch bei anderen A330neo-Betreibern
Aircalin ist nicht der erste Betreiber der A330-900, der sich mit Geruchsproblemen in seinen neuen Langstreckenjets konfrontiert sieht. Bereits Ende Juli wurde bekannt, dass die portugiesische Luftfahrtbehörde ANAC mindestens zwölf ähnlich gelagerte Fälle beim A330neo-Erstkunden TAP Air Portugal untersucht. Dort hatten Piloten, Flugbegleiter und Passagiere nach wenigen Stunden an Bord ebenfalls über akutes Unwohlsein infolge abnormaler Gerüche geklagt. Mutmaßlich verantwortlich war hier ein zu geringer Luftaustausch in der Kabine oder in der Zapfluftanlage. Nach Angaben von Nouvelles Caledoniennes traten ähnliche Symptome aber auch in der bislang einzigen A330neo von Air Sénégal auf.
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