Airbus will die Produktion weiter ausbauen.

Gute Jahresbilanz 2023
:
Airbus will Produktion weiter erhöhen

© Airbus

Europas Flugzeugbauer Airbus will die Produktionsraten angesichts ungebrochener Nachfrage weiter erhöhen. Bis 2026 klettert alleine die monatliche Fertigungsrate des Kassenschlagers A320neo-Familie auf 75 Flugzeuge.

Kompletten Artikel anzeigen

Airbus konnte den Umsatz 2023 um elf Prozent auf 65,4 Mrd. Euro steigern. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag bei seiner Jahres-Bilanzpressekonferenz in Toulouse mit. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen stieg auf 5,8 Mrd. Euro, knapp unter die von Airbus zuvor in Aussicht gestellte Marke von sechs Milliarden Euro. Der Free Cash Flow erreichte dafür 4,4 Mrd. Euro, deutlich mehr als die erwarteten drei Milliarden.

A321neo dominiert das Auftragsbuch

Nach 735 Flugzeugauslieferungen im abgelaufenen Jahr will Airbus 2024 nach neuen 2319 Auftragseingängen (bereinigt 2094 Flugzeuge) im laufenden Jahr rund 800 Verkehrsflugzeuge ausliefern. Der feste Auftragsbestand lag zum Jahresende 2023 bei 8598 Flugzeugen. Der größte Anteil entfällt dabei auf die A320-Familie und hier insbesondere auf deren größtes Muster, die A321neo. Airbus hat bisher 4921 A321 aller Versionen verkauft. Auf das neue Flaggschiff A321XLR entfallen aktuell 550 feste Bestellungen.

Erweitertes Auslieferungszentrum für mehr Übergaben

Die A320neo-Familien-Produktionsrate soll bis 2026 auf 75 Flugzeuge im Monat erhöht werden. Dazu wird in Tianjin, China, derzeit eine zweite A320-Endmontagelinie errichtet. Bereits am Ausliefern ist die neue A320-Endmontaglinie in Toulouse, die in den früheren A380-Hallen eingerichtet wurde. Airbus hatte zum Jahresende in Toulouse ein erweitertes Auslieferungszentrum "Terminal D" in Betrieb genommen, das statt zuvor vier parallelen Flugzeug-Kundenübergaben zugleich nun zwölf schafft. Es gilt als wesentliche Voraussetzung, um die gesteigerte Flugzeug-Produktionsmenge pünktlich an die Kunden zu übergeben.

Ebenfalls wachsen sollen die Produktionsraten der in Mobile, USA, und Mirabel, Kanada, gebauten A220 bis 2026 auf insgesamt 14 Flugzeuge im Monat. Bei der A330 und der A350 liegen die Produktionsratenziele für 2026 bei vier, bzw. zehn Flugzeugen im Monat.

A321XLR-Reichweite nicht in Gefahr

Die erste A321XLR-Auslieferung stellt Airbus nunmehr für das dritte Quartal 2024 in Aussicht, nicht mehr bis zur Jahresmitte. Guillaume Faury antwortete auf die Frage der FLUG REVUE, die A321XLR befinde sich in der Endphase der Zulassung, der Dokumentenübergabe und Anpassung der Serienfertigung. Seit November würden die ersten Kundenflugzeuge endmontiert. Er sei mit den Leistungswerten dieses "High-End-Products" sehr zufrieden und die XLR-Reichweite liege im Rahmen der ursprünglich geplanten Vorgaben, so Faury.

Die nächste Generation

Für die nächste Flugzeuggeneration untersucht Airbus im Rahmen des Forschungsprogramms Zero-e bereits umweltfreundliche Antriebe. Dabei steht Wasserstoff als Energiespeicher im Mittelpunkt, der entweder in einer Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt werden könnte, oder aber in flüssiger Form an Bord gelagert und, ähnlich wie Kerosin, direkt in Triebwerke zur Verbrennung eingespritzt werden könnte. Ziel sei, 2035 ein serienreifes Wasserstoffflugzeug anbieten zu können. Airbus werde 2025/2026 die Antriebsart des nächsten Flugzeugs festlegen und plane 2027/2028 den offiziellen Programmstart, kündigte Faury an.

Außerdem bereite Airbus einen Nachfolger der A320-Familie vor, der mit SAF, synthetischem Kerosin, betrieben werden könne. Diese Flugzeuggeneration werde 2050 einen Großteil des Marktes bedienen. Wenn die Nutzung von SAF von heute anteilig nur einem Prozent deutlich erhöht werden könne, könne man mit dieser Generation die Emissionen des Luftverkehrs wesentlich vermindern. Für diese Flugzeuggeneration untersuche Airbus in der Luft veränderbare Flügelformen. Das Projekt "Future Single Aisle" hänge nicht von vorherigen Entscheidungen über eine etwaige, nochmalige Verlängerung der A321neo ab. Es werde eine neue Familie und sei unabhängig.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 „Super-Rafale“ F5 in Le Bourget Dassault zeigt die Rafale der Zukunft - mit Rumpftanks 2 Muss die USAF mehr B-21 Raider kaufen? Der „neue“ B-52-Bomber macht weiter Probleme 3 Ende für F-14-Kampfflugzeug-Legende? Israel nimmt Tomcat-Flotte des Irans ins Visier 4 Operation Rising Lion Warum Irans Luftwaffe keine Chance gegen Israel hat 5 Russischer Airliner verliert Teile beim Start Superjet landet mit offenem Triebwerk