Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern hat kein Interesse an einem Einstieg beim kanadischen Flugzeugprogramm CSeries. Entsprechende Hintergrundgespräche wurden am Dienstag abgeschlossen.
Nach übereinstimmenden Medienberichten beendete Airbus Gespräche mit Bombardier kurz nach dem Bekanntwerden der vertraulichen Verhandlungen am Dienstag. Bombardier sucht wegen Verzögerungen und erhöhten Finanzbedarfs beim CSeries-Programm nach Investoren für seine viel versprechende, neue Regionalflugzeugfamilie, die 2016 erstmals an Swiss ausgeliefert werden soll.
Strategisch haben sich sowohl Airbus als auch Boeing von Flugzeugen unter 150 Sitzen verabschiedet, weil dieses Marktsegement als sehr hart umkämpft und margenschwach gilt. Es gilt deshalb als sehr wahrscheinlich, dass die künftigen Nachfolger von Boeings 737-Familie und der Airbus-A320-Familie erst bei etwa 150 Sitzen beginnen werden und bis 250 Sitze reichen werden. Damit liegen sie rund 50 Sitze über den jeweiligen Vorgängergenerationen. Schon von der Boeing 737-600 und dem Airbus A318 werden keine aktualisierten Modelle als "MAX" beziehungsweise "neo" mehr aufgelegt.
Außerdem werden die heutigen Brot-und-Butter-Flugzeugfamilien 737 und A320 mit monatlichen Rekord-Produktionsraten von über 50 Flugzeugen produziert, was die Herstellungskosten pro Flugzeug verringert und den theoretischen Preis- und Kostennachteil der großen Flugzeuge gegenüber den maßgeschneiderten, kleineren Regionaljets vermindert.
Moderne Regionalflugzeuge sind technologisch mit neuesten Triebwerken, elektronischer Flugsteuerung und modernster Avionik auf dem letzten Stand und müssen entsprechend aufwändig entwickelt und konstruiert werden. Sie werden jedoch oft an kleinere Airlines verkauft, die sehr preissensibel sind. Außerdem haben potenziell wichtige Exportmärkte, wie Russland, China und Japan moderne, eigene Regionaljetprograme begonnen. Als Bombardiers Erzkonkurrent am Markt für Regionalfugzeuge gilt jedoch Embraer aus Brasilien.
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