Die zweite Berijew Be-200 für Algerien ist flügge
Jet-Flugboote sind selten große Verkaufserfolge. Eine kleine Ausnahme ist die Berijew Be-200 – das Programm läuft trotz Schwierigkeiten weiter.
Rund 20 Exemplare sind sicher nicht die Welt, aber immerhin verbucht die Berijew Be-200 damit mehr Aufträge als so manches andere Fluggerät ihrer Art. Besonders als Löschflugzeug ist das Amphibium gefragt. Als zweiter Exportkunde hatte sich Algerien im Jahr 2021 für das Muster entschieden und vier Maschinen bestellt. Die ersten beiden Be-200ES sollten noch 2023 zur Auslieferung kommen. Die erste davon (mit der Kennung 7T-VPV, Seriennummer 03-13) feierte ihr Roll-out Anfang Januar 2023 in Taganrog. Sie absolvierte ihren Erstflug am 28. Februar 2023 und wurde im Mai 2023 an Algerien übergeben. Dann wurde es jedoch still um das Programm.
Zweites Flugzeug für Algerien ausgeliefert
Kurz vor Jahresende startete die zweite Berijew jedoch in Richtung ihrer neuen Heimat. Am 12. Dezember kündigte der Chef von United Aircraft Corporation, Juri Schljusar, mit einem Telegram-Post die Überführung der Be-200ES mit dem Kennzeichen 7T-VPW vom TANTK-Werk (Taganrog Beriev Aviation) nach Algerien an. Das Amphibium soll die Seriennummer 03-14 tragen. Details zu ihrem Erstflug und dem Status der weiteren Einheiten sind nicht bekannt. Schljusar ist seit kurzem auch Gouverneur der Region Rostow (zu der Taganrog gehört).
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Antrieb bliebt problematisch
Ebenfalls kaum verlässlichen Aussagen gibt es bei der Triebwerksfrage. Die verwendeten D436-Turbofans bleiben nämlich ein Problemfall, da sie von Progress aus der Ukraine stammen. Daher sollen sie in Zukunft dem in Russland entwickelten und gebauten PD-8 weichen, das auch für den russifizierten Suchoi Superjet vorgesehen ist. Beim jüngsten algerischen Jet handelt es sich um das 20. gebaute Exemplar der Amphibien-Serie. Zwei Prototypen folgten zwölf Stück für das russische Katastrophenschutzministerium, je eine für Aserbaidschan und Algerien sowie drei für die russische Marine.
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