Austrian Airlines schreibt das Frühjahr 2021 ab. Die Lufthansa-Tochter rechnet erst gegen Sommer mit einer "merklichen Markterholung" – und trifft mit verschärften Sparmaßnahmen zugleich Vorsorge für eine längere Durststrecke. Die Flotte wird deutlich kleiner.
Neue Reisebeschränkungen versperren jeden Weg aus der Krise. Austrian Airlines fliegt derzeit nur 15 Prozent des möglichen Angebots. Insbesondere die verschärften Quarantäneauflagen haben "einen spürbaren Einfluss auf die Flugnachfrage", sagte der neue Austrian-Marketingchef Michael Trestl am Freitag in Wien.
Austrian Airlines leidet stark unter der anhaltenden Krise.
Kurzarbeit bleibt
Austrian richtet Planungen laut Trestl vorerst zwar weiterhin am Szenario "einer merklichen Markterholung im Sommer" aus. Zeitgleich trifft die Airline aber Vorkehrungen für eine längere Durststrecke. "Wir müssen vorsorgen, falls der Sommer schwächer ausfällt als erhofft und auch die längerfristige Erholung länger dauert als bislang geplant", kündigte Austrian-Chef Alexis von Hoensbroech schärfere Sparmaßnahmen an. Kurzarbeit wird die Austrian-Belegschaft daher auch durch 2021 begleiten. In der Zentrale räumt Austrian bis Herbst die Hälfte der bisher angemieteten Büroflächen.
Die sieben Airbus A319 sollen ab dem Sommer sukzessive ausgeflottet werden.
Turboprops und A319 verlassen Austrian
Das meiste Sparpotenzial steckt jedoch in der Flotte. Von einst 18 Dash 8-Turboprops sind noch acht übrig. "Ende März sollen auch diese Maschinen aus dem Betrieb genommen werden", teilte Austrian am Freitag mit. Die sieben Airbus A319 werden Austrian Airlines ab Sommer im Monatstakt verlassen. Die Halbierung der Teilflotte Boeing 767 auf drei Flugzeuge will Austrian noch 2021 umsetzen. Unter dem Strich wird der Flugzeugpark um ein Viertel von 80 auf 60 Maschinen schrumpfen. "Wie alle Fluglinien wird Austrian nach der Pandemie eine kleinere Airline sein", sagte Austrian Betriebsvorstand Jens Ritter.
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