Letzter Vierstrahler: Aerolíneas Argentinas verabschiedet A340

Letzter Vierstrahler
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Aerolíneas Argentinas verabschiedet A340

© Aldo Bidini (GFDL 1.2)

Aerolíneas Argentinas hat Anfang dieser Woche ihren letzten Airbus A340 ausgemustert. Damit betreibt der argentinische Flag Carrier erstmals seit Ende der 50er-Jahre keine vierstrahligen Jets mehr. Dafür sollen bald weitere A330 zur Flotte stoßen.

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Als Aerolíneas Argentinas Anfang März 1959, zehn Jahre nach Gründung, mit der de Havilland Comet 4 ins Jet-Zeitalter startete, waren die Argentinier die erste Übersee-Airline, die den britischen Vierstrahler in Dienst stellte. Acht Jahre später wurden die sechs Comets von der Boeing 707 beerbt, die ihrerseits wiederum ab Ende der 70er-Jahre durch Boeing 747 ergänzt und schließlich ersetzt wurde. Letztere betrieb Aerolíneas Argentinas in Gestalt einer 2004 ausgelieferten 747-400 bis zum Frühjahr 2013. Als jüngstes Mitglied in der langen Vierstrahler-Ahnenkette des argentinischen Flag Carriers waren ab 1999 vier Airbus A340-200 und ab 2007 acht A340-300 zur Flotte gestoßen. Von diesen insgesamt zwölf Flugzeugen war mit der 2013 gebraucht an Aerolíneas Argentinas gelieferten LV-FPU am Ende noch genau eines übrig geblieben.

© Patrick Zwerger

Bis April 2013 setzte Aerolíneas Argentinas auch Boeing 747-400 ein und flog damit unter anderem nach Madrid. Seither bediente die A340 diese Route.

Zum letzten Mal nach Madrid

Seit Anfang dieser Woche ist auch diese letzte A340 der Aerolíneas Argentinas Geschichte. In den frühen Morgenstunden des 17. Februar kehrte die LV-FPU plangemäß von ihrem letzten Linienflug aus Madrid zurück nach Buenos Aires. Damit endete bei Aerolíneas Argentinas nicht nur die Laufbahn der A340, sondern auch die mehr als 60 Jahre währende Ära der vierstrahligen Passagierjets. Was mit dem Flugzeug nun passiert, ist noch nicht bekannt. Seit seiner Ankunft aus Madrid wartet es auf dem Flughafen von Buenos Aires auf sein weiteres Schicksal. Dass der Eigentümer der LV-FPU, die Kahala Aviation Leasing, für die 22 Jahre alte A340 einen neuen Betreiber findet, gilt jedoch als unwahrscheinlich. Der größte Teil der einst für Aerolíneas Argentinas aktiven A340 ist inzwischen zerlegt, einige Exemplare sind eingemottet.

© Kalen40 (CC BY-SA 3.0)

Die A340 von Aerolíneas Argentinas waren geleast. Aktiv ist heute keine mehr.

A330 als Langstrecken-Flaggschiff

Die mit vier CFM56-Turbofans ausgestattete A340-300 ermöglichte den Argentiniern ab 2007 erstmals auch ultralange Nonstopflüge. So schaffte sie die Strecke von Buenos Aires nach Auckland in 16 Stunden ohne Zwischenstopp. Aerolíneas Argentinas setzte die A340 zwischen 2012 und 2014 auch nach Sydney ein. Die Flugzeit auf dieser Strecke betrug 16 Stunden und 45 Minuten. Die letzte verbliebene A340 war zuletzt allerdings ausschließlich auf dem täglichen Kurs von Buenos Aires nach Madrid unterwegs. Jüngsten Verlautbarungen zufolge will Aerolíneas Argentinas die nun endgültig ausgemusterten Vierstrahler durch vier weitere A330 ersetzen, die im Laufe dieses Jahres zur Flotte stoßen sollen. Derzeit betreiben die Argentinier auf der Langstrecke zehn A330-200. Die A330 ist damit außerdem das einzig verbliebene Großraumflugzeug bei Aerolíneas Argentinas.

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