Die Vereinigung Cockpit wird die Piloten bei Lufthansa für Mittwoch in der Zeit von 00:01 Uhr bis 23:59 Uhr zum Streik aufrufen. Betroffen sind Lang- und Kurzstreckenverbindungen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollten.
Nach 14 Monaten Streikpause verschärft sich die lang anhaltende Auseinandersetzung damit erneut. Auslöser war das vom VC am 14. November verkündete Scheitern der Verhandlungen über die Vergütung des Cockpitpersonals der Lufthansa.
Die VC fordert nach mehr als fünfeinhalb Jahren ohne Vergütungserhöhung eine durchschnittliche jährliche Anpassung der Gehälter um 3,66%. „Die Lufthansa weist seit Jahren sehr gute Zahlen aus. Nach dem Rekordergebnis im vergangenen Geschäftsjahr steuert der Konzern in 2016 erneut auf ein hervorragendes Ergebnis zu. Dass der Konzernvorstand und der Aufsichtsrat dies genauso sehen, lässt sich an der Grundgehaltserhöhung des Vorstandes von bis zu 30% und der noch stärkeren Erhöhung der Aufsichtsratsbezüge in den vergangenen Jahren ablesen.“ so Jörg Handwerg, Mitglied des VC-Vorstandes.
Für die Lufthansa dagegen ist der Streikaufruf der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) “der falsche Weg”. Mehrfach hat Lufthansa der VC eine Schlichtung angeboten, um den Tarifkonflikt unter Vermittlung eines neutralen Dritten zu lösen, so das Unternehmen. Die VC werde “damit ihrer Verantwortung als Tarifpartner nicht gerecht”.
Für Mittwoch arbeitet die Lufthansa nun daran, “Kunden bestmöglich zu informieren und sie, wenn möglich, auf andere Airlines oder Verkehrsmittel umzubuchen”. Darüber hinaus werden die Kapazitäten in den Call Centern verstärkt. Ein Sonderflugplan ist in Arbeit. Dieser wird schnellstmöglich auf LH.com veröffentlicht.
Eurowings von Streik des Kabinenpersonal betroffen
Derweil hat die Lufthansa-Tochter Eurowings bereits am Dienstag mit einem Streik der Kabinenbeschäftigten zu kämpfen. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder in Düsseldorf und Hamburg zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Der Streik soll um fünf Uhr morgens beginnen und um 20 Uhr enden.
Langstreckenflüge sowie Flüge, die von Germanwings (mit einer 4U-Flugnummer), SunExpress oder anderen Partner-Airlines ausgeführt werden, sind von den Streikmaßnahmen nicht betroffen, teilte das Unternehmen mit.
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