Berijew Be-200 kämpfen gegen Feuer in der Türkei

Mehr als 200 Einsätze
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Berijew Be-200 kämpfen gegen Feuer in der Türkei

© Patrick Zwerger 7 Bilder

Wie in anderen Weltteilen auch, lodern in der Türkei seit Monaten starke Waldbrände. Beim Löschen erhalten die türkischen Feuerwehrleute Unterstützung aus der Luft: Zwei Berijew Be-200ES aus Russland warfen seit Juni 4000 Tonnen Löschmittel ab.

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Die Hilfe kam nicht ohne Eigennutz: Schon lange hofft die russische Staatsgesellschaft Rostec, die Türkei möge für Feuerlöscheinsätze die Berijew Be-200 beschaffen. Als das türkische Ministerium für Land- und Forstwirtschaft zu Beginn der Waldbrandsaison im Juni ein Unterstützungsgesuch an Russland richtete, kam man diesem daher gerne nach. Zwei Be-200ES des russischen Katastrophenschutzministeriums verlegten kurz darauf samt Crews in die Türkei. Seit dem 16. Juni sind die beiden Amphibienjets in den Regionen Antalya, Bodrum und Izmir im Einsatz gegen die Feuersbrünste. Die auf vier Monate angesetzte Mission dauert noch bis Mitte Oktober an. Für das zu Rostec gehörende Herstellerkonsortium UAC Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen.

© UAC

Onboard-Foto aus einer Be-200ES bei Löscharbeiten über türkischen Wäldern.

Feuerwerksfabrik in Flammen

Laut UAC waren die beiden Be-200ES seit der Überstellung in die Türkei etwa 450 Stunden in der Luft. Während diesr Zeit flogen sie über 200 Löscheinsätze und warfen mehr als 4000 Tonnen Wasser auf brennende Wälder. Auch in Sakarya, wo Anfang Juli eine Feuerwerksfabrik explodierte, griffen die Be-200 aktiv in die Löscharbeiten ein. Ein weiterer Großbrand in der Dardanellenregion in der Westtürkei sei in weniger als einem Tag gelöscht worden – unter maßgeblicher Hilfe der russischen Flugzeuge, teilte UAC mit.

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Die beiden Be-200ES bleiben noch bis zum 15. Oktober in der Türkei.

Einsatz soll Früchte tragen

Alexander Ternowoi, im UAC-Kosmos für die Abteilung Berijew verantwortlich, fand für den Einsatz der russischen Flugzeuge und Piloten lobende Worte. Die Be-200ES hätten sämtliche zugewiesenen Aufgaben bravourös erfüllt. "Unsere Testpiloten operierten in einer schwierigen Brandsituation in rauem bergigem Gelände, und nahmen mehr als 500 Mal Wasser auf, von der Oberfläche der Bergseen ebenso wie auf dem offenen Meer", so Ternowoi. "Amphibien haben sich als zuverlässige Flugzeuge etabliert, die Waldbrände wirksam bekämpfen können." Der erfolgreiche Betrieb der beiden Be-200ES in der Türkei werde deshalb eine gute Grundlage sein, den Kauf solcher Flugzeuge durch die Türkei näher zu erörtern.

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